Die Künstlerin Anja Hrbatschek aus Nürnberg beantwortet im Interview 6 Fragen und gibt Einblicke in ihre Malerei.

Anja Hrbatschek, Foto: Torsten Honig
Die Künstlerin Anja Hrbatschek im Gespräch
Kunstnürnberg: Wie kamst du zur Kunst und welche Ausbildung hast du genossen?
Die Kunst begleitet mich schon seit meiner Kindheit. Ich habe irgendwann gemerkt, dass ich mich in kreativen und phantasievollen Welten wohlfühle und ich mich damit gut ausdrücken kann. Zu dieser Zeit habe ich viele Wege ausprobiert meinen Kanal zu finden, über den ich meine Kreativität zum Ausdruck bringen kann.
Nach jahrelanger Findungsphase und Experimenten habe ich mich für die Malerei entschieden, denn sie bietet mir die Möglichkeit und Vielfalt meine Ideen am Besten zu zeigen.
Zudem bin ich Autodidaktin und ich freue mich immer, wenn ich für mich eine neue Technik gefunden habe meine Bilder lebendig werden zu lassen.
Damit meine ich, dass wenn die Betrachter sich meine Bilder ganz genau anschaut, wird er meistens etwas finden, was auf den ersten Blick und auf den Fotos nicht gleich zu sehen ist, sich aber dennoch sehr gut ins Gesamtbild einbettet oder einen Stilbruch begeht.
Sozusagen befinde ich mich nach wie vor in der Ausbildung und erfreue mich, wenn ich meinen Stil entweder weiterentwickeln kann oder aber erste Erfahrungen in ganz andere Stilrichtungen machen kann. Man kann sehr gut an meinen Bildern sehen, dass sich mein Stil ständig weiterentwickelt, ich jedoch gleichzeitig meiner Linie treu bleibe und den Betrachtern immer eine kleine Überraschung zukommen lasse.
Kunstnürnberg: Welche Künstler inspirieren dich und wie zeigt sich dies in deiner Kunst?
Romero Britto inspiriert mich denn in seiner Kunst liegt sehr viel Lebensfreude. Des Weiteren bin ich eher inspiriert von der Persönlichkeit und den Biografien unterschiedlichster Künstlern.
Deswegen kann ich nicht unbedingt sagen, dass mich Künstler in meiner Malerei inspirieren, da folge ich eher meinen Ideen und versuche meinen Stil zu perfektionieren.
Kunstnürnberg: Dein Hauptbetätigungsfeld ist die Malerei. Welche Ziele verfolgst du mit deinen Bildern und welcher künstlerischer Mittel bedienst du dich, um diese Ziele umzusetzen?
In erster Linie will ich den Betrachter mit auf eine Entdeckungsreise nehmen, in der er sich fallen lassen kann, die Spaß macht und seine Phantasie kreisen lässt.
Meine Malerei soll es eine kreative Ruheoase vom stressigen Alltag sein. Deswegen begeistert es mich unglaublich, wenn ich fremde Menschen vor meinen Bildern stehen sehe und sie anfangen darüber zu reden, was sie sehen. Das bringt mich auch dazu, mein Bild wieder mit ganz anderen Augen zu sehen.
Diese Entdeckungsreise kann zeitweilig sehr bunt sein, gleichzeitig aber auch etwas einfarbiger und ruhiger.
Um diese Bilder leben zu lassen, nehme ich unterschiedlichste Materialien als Hilfsmittel, wie z.B. Netze, Zeitungsausschnitte oder Tischsets, welche ich dann mit Acrylfarbe und Schwämmen, Spachteln, Pinseln oder mit meinen Händen verarbeite.
Kunstnürnberg: Du inszenierst deine fertigen Gemälde als Fotografien. Du und deine Freunde präsentieren die Bilder beispielsweise auf Waschmaschinen sitzend oder in Mülltonnen stehend. Was steckt hinter diesen Inszenierungen? Sind sie Teil des künstlerischen Prozesses der Gemälde?
Für mich bedeutet es nicht, dass nach Fertigstellung meine Bilder der Schaffensprozess vorbei ist, sondern ich möchte mit ihnen weiterarbeiten und sie an Orten präsentieren, wo man Kunst nicht erwartet und wo es wiederum eine Überraschung ist, Bilder zu entdecken.
Hier habe ich eine für mich perfekte Symbiose gefunden zwei künstlerische Adern zu verbinden. Die Malerei als Solches, was definitiv der intensivere Part ist und die darauffolgende Präsentation. Denn auch auf diesem Weg ist es möglich viele Inspirationen zu gewinnen und das Bild mit ganz anderen Augen zu sehen. So entstehen aus einer Ursprungsidee plötzlich ganz neue Ideen, welche sich dann noch besser in das Gesamtbild einfügen lassen.
Kunstnürnberg: Wann und Wo findet deine nächste Ausstellung statt?
Meine Werke werden ab Januar 2015 in einer Praxisgemeinschaft in Erlangen zu sehen sein, das Datum für die Vernissage steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest, wird aber bald bekanntgegeben. Darauf freue ich mich.
Kunstnürnberg: Hast du einen Kunsttipp (Galerie, Vernissage, Kunst-Event etc.) für die Kunstnürnberg Leser?
Ganz klar! Die Gerhard Richter Ausstellung im Neuen Museum in Nürnberg sollte sich jeder ansehen.