BANDastisch – Im neuen Jahr 2021 starten wir die erste Ausgabe unserer Musik-Reihe über regionale Bands mit den Modern Rockern von Alveole.
1. Stellt Eure Bandmitglieder mal einzeln vor: Name, Alter, Beruf.
– Silvia – Sängerin, selbständige Grafikerin
– Sebastian – Gitarrist, Online Marketing Manager
– Marvin – Bassist, Lehrer
– Kris – Drummer, selbstständiger Fließenleger
2. Jetzt zu Eurer Band: Wie ist der Bandname Alveole entstanden und was bedeutet er? Wer hat die Band gegründet und wann? Woher kennt Ihr Euch?
Die Frage wird uns immer wieder gestellt und bedarf einer längeren Erklärung: Unser Gitarrist Sebastian hatte vor der Bandgründung einen medizinischen Notfall mit seiner Lunge. Ein Lungenflügel fiel in sich zusammen und konnte nur operativ wieder stabilisiert werden. Dazu muss man wissen, dass die Lunge ja aus vielen einzelnen Lungenbläschen besteht und der medizinische Fachausdruck für ein Lungenbläschen „Alveole“ ist.
Sebastian hat aus dem Vorfall Kraft geschöpft seinen Weg im Leben noch mehr nach seinen Bedürfnissen auszurichten und sich selbst zu verwirklichen. Außerdem ist es so, dass viele Alveolen, die an sich sehr klein sind zusammen dem Menschen das Atmen und damit das Leben ermöglichen. Beides war für uns sehr inspirierend. Deshalb heißen wir Alveole (englisch aussprechen, wird oft falsch gemacht ?).
Sebastian und Silvia kennen sich, da sie schon vor der Bandgründung ein Paar waren. Zusammen mit unserem ersten Drummer hatten wir zuerst ein reines Jamming Projekt im Proberaum. Als wir merkten, dass gute Ideen dabei entstanden entschlossen wir uns noch vor unserem ersten Gig ein Album aufzunehmen und die Band war geboren.
Nach mehreren Besetzungswechseln kamen dann auch Marvin und später Kris dazu. In der aktuellen Konstellation verstehen wir uns super, es macht Spaß und wir sind motiviert uns immer wieder zusammen zu steigern und noch eins draufzusetzen.
3. Welche Art von Musik macht Ihr? Wie beschreibt Ihr Euren Musikstil?
Grob einkategorisieren würden wir uns selbst als Alternative Rock/Alternative Metal. Zu Anfangszeiten der Band haben wir unseren Stil mal NuCrossover getauft, allerdings konnte sich darunter nicht wirklich jemand etwas vorstellen, weswegen wir uns mittlerweile auf die Bezeichnung Modern Rock festgelegt haben.
Diese Frage nach dem Stil ist für einen Musiker immer am schwersten zu beantworten, da man sich selbst in eine Schublade stecken muss. Uns fällt das besonders schwer, weil wir versuchen aus den verschiedensten Musikstilen Elemente mit in unsere Musik zu bringen.
4. Um was geht es in Euren Songs? Wie entstehen neue Lieder bei euch und wer schreibt und komponiert sie?
Neue Lieder entstehen bei uns in den meisten Fällen im Homestudio am PC. Unser Songwriter und Gitarrist Sebastian bastelt meistens aus Gitarren, Synthie und programmierten Drums das Grundgerüst und ein erstes Arrangement für unsere Songs. Zusammen arbeiten wir das Ganze dann aus und gehen in die Details.
Oft merkt man erst im Proberaum, ob ein Part auch live funktioniert oder dass Rhythmen, die am PC noch gut geklungen haben, sich im Zusammenspiel dann doch etwas holprig anhören.
Wir feilen dann solange an den Songs, bis sie genau in unsere Vorstellung passen und sich innerhalb eines Songs ein Spannungsbogen ähnlich wie in einer Geschichte aufbaut.
Besonders wichtig sind uns dabei immer Ohrwurmmelodien und eine gewisse Dynamik zwischen lauten und leisen Momenten. Sobald die Songstruktur grob steht, macht sich Silvia an den Gesang. Meistens passen wir das Arrangement dann noch so an, dass der Gesang sich bestmöglich einfügen und wirken kann.
Die Lyrics werden von Silvia geschrieben, meistens während sie die Gesangsmelodien zu den instrumentalen Tracks komponiert. Das ist ein recht intuitiver Prozess, der keinen wirklichen Regeln folgt – häufig fühlt sich ein Song einfach nach einem bestimmten Thema an und dieses wird in den Texten dann verarbeitet, wie z. B. Wut auf gesellschaftliche Konventionen oder eigene persönliche Erfahrungen.
5. Warum singt Ihr Englisch?
Meistens singen wir auf englisch, aber es gibt auch einen deutschen Song namens „Außenseiter“. In Zukunft sind noch weitere deutsche Songs geplant und auch Songs mit deutschen und englischen Lyrics gemischt. Auch hier gibt es bei uns keine Regeln, denn wir denken, dass unsere Songs ausdrucksstärker werden, wenn man sich beim Songwriting so wenige Grenzen wie möglich setzt. Jedes Lied spricht für sich und hat einen eigenen Charakter, der im kreativen Prozess herausgearbeitet werden muss. In diesem Prozess wird dann jeweils auch relativ spontan entschieden auf welcher Sprache gesungen wird.
6. Von wem werdet Ihr inspiriert? (Bands, Musiker, Orte, Erlebnisse…)
Jeder von uns hat da seine speziellen Vorlieben, aber wir stehen alle auf modernen Rock und Metal seit den 00er Jahren. Natürlich spielen da Bands, wie die Guano Apes oder die frühen Paramore eine Rolle, genauso wurden wir aber von In Flames oder Limp Bizkit beeinflusst.
Was Inspirationen angeht versuchen wir ständig am Ball zu bleiben und besonders aus der gegenwärtigen Musik Kreativität zu schöpfen. Momentan stehen da Bring Me The Horizon oder auch das aktuelle Album von Within Temptation hoch im Kurs. Von Radio-Rock bis Post-Hardcore ist eigentlich alles dabei.
Am meisten inspiriert werden wir von Künstlern, die sich schwer in ein Genre pressen lassen und sich nicht davor scheuen Stilbrüche zu begehen oder auch mal über den Tellerrand zu schauen, um sich stetig weiter zu entwickeln. Wahrscheinlich lassen wir uns mehr durch andere Musik als durch Orte oder Erlebnisse beeinflussen.
7. Habt Ihr bereits Veröffentlichungen mit Alveole?
Wir haben sogar schon zwei Veröffentlichungen. 2014 kam unser erstes Album „Rhythm of Absurdity“ ausschließlich digital raus und Ende 2019 haben wir uns derzeitiges Album „Andorra Effect“ digital und als CD veröffentlicht. Beide sind auf allen gängigen Streaming und Musikportalen zu finden und freuen sich tierisch darüber gehört zu werden ?.
Das letzte Jahr haben wir fleißig dazu genutzt Lieder zu schreiben, so dass wir dieses Jahr direkt wieder ins Studio gehen können und eine dritte Platte aufnehmen werden.

8. Was war Euer bisher größter/geilster/einprägsamster/kuriosester Gig?
Unser geilster Gig war auf jeden Fall unser CD Release von „Andorra Effect“ im Herbst 2019 in der MUZ.
9. Wie lautet die Schlagzeile in der Boulevard-Presse nach Eurem nächsten Auftritt?
Madison Square Garden war schon Monate im Voraus ausverkauft!
10. Wo seht Ihr Euch in einem Jahr mit Alveole? Und in fünf? Was sind Eure Ziele und Visionen?
Wir wollen natürlich weiterhin gute Musik zu machen, uns stetig weiter entwickeln und nicht stagnieren. Wir stehen gerade in den Startlöchern für unser drittes Album und gehen dieses Jahr noch ins Studio, um die neuen Songs zu recorden. Eine Tour als Support einer schon bekannteren Band wäre natürlich mega.
Ein großer Traum von uns ist es mal bei einem großen Festival auf der Bühne zu stehen. Die Ideen gehen uns nicht aus und deswegen wird auch in Zukunft noch einiges von uns zu hören sein.
11. Wenn Ihr was zu sagen hättet: Was würdet Ihr in Nürnberg ändern für die Musikszene? Wo gibt es dringenden Verbesserungsbedarf, um die Rahmenbedingungen zu verbessern?
Es gibt definitiv zu wenig Proberäume in der Region. Wir haben da eine ganze Odyssee hinter uns. Teilweise werden einem Räume, die nur mit Bretterwänden voneinander getrennt sind zu horrenden Preisen als Proberäume angeboten. Hier müsste von öffentlicher Seite mehr getan werden, um Bands und Musiker aus der Region zu unterstützen. Die Stadt kümmert sich oft aber lieber um Vorzeigeprojekte aus der etablierten Kulturszene anstatt dort zu fördern, wo es am dringendsten nötig wäre.
12. Zuletzt Euer Tipp: Welche regionale Band – außer Euch – muss man unbedingt gehört haben?
Da gibt es zu viele richtig gute Bands, die wir gar nicht alle nennen können. Einige Beispiele wären M.I.God, Kafkaesque, Torrential Rain, Shark Tank, Meloco, uvm. Nürnberg hat eine richtig tolle Bandszene, die hoffentlich auch nach Corona weiter so vielfältig bleibt.
Alveole im Netz
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