Ferdinand Hodler, ein Schweizer Maler des 19. Jahrhunderts, wird ab dem 14. Juni 2015 in einer Sonderausstellung des Museum Georg Schäfer in Schweinfurt präsentiert.
Ferdinand Hodler. Die Heilige Stunde im Museum Georg Schäfer, Schweinfurt
Ferdinand Hodler (1853-1918) gehört zu den herausragenden Künstlerpersönlichkeiten nicht nur der Schweiz, sondern der europäischen Malerei gegen Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Unter dem Einfluss der Pariser und Genfer Symbolisten fand er ab etwa 1890 zu einprägsamen, einzigartigen Bildschöpfungen universeller Ideen wie Liebe, Verzweiflung, Tod und Naturverehrung.
„Es ist die Mission des Künstlers, dem Unvergänglichen der Natur Gestalt zu geben, ihre innere Schönheit zu enthüllen. Der Künstler kündet von der Natur, indem er die Dinge sichtbar macht; er heiligt die Formen des menschlichen Körpers. Er zeigt uns eine vergrösserte, eine vereinfachte Natur, befreit von allen Details, die nichts sagen. […]“ Ferdinand Hodler: Über die Kunst
Zwischen 1906 und 1911 schuf Ferdinand Hodler unter dem Titel Heilige Stunde eine Serie von Gemälden, die eine, zwei, vier und sechs Frauen auf einer Rasenbank inmitten von Rosen, inmitten der Natur zeigen. Sie geben sich ihren Empfindungen angesichts der Schönheit der Natur hin und teilen sie wortlos miteinander.
Der Titel und das Sujet suggerieren einen christlichen Zusammenhang – die Frauen auf der Rasenbank erinnern an Darstellungen der Madonna auf der Rasenbank oder im Rosenhag –, doch Hodler ging lediglich von vertrauten Bildtraditionen aus, um eine übergeordnete und überreligiöse Bildsprache für allgemeingültige Themen zu entwickeln.

Ferdinand Hodler: Kompositionsstudie zur Heiligen Stunde V (vierfigurige Fassung Winterthur), um 1907, Gouache über Bleistift, Randlinien, auf bräunlichem Papier, 37,5 x 49 cm, Kunsthaus Zürich, Grafische Sammlung
Foto: Kunsthaus Zürich
Im Falle der Heiligen Stunde beschäftigte ihn die Einheit, die einerseits Mensch und Natur, andererseits die Menschen untereinander verbindet. Die Einheit ist zugleich auch das zentrale Thema seiner Kunsttheorie des Parallelismus.
„Das Kunstwerk wird eine neue Ordnung offenbaren, die den Dingen innewohnt, und das wird sein: die Idee der Einheit.“ Ferdinand Hodler: Über die Kunst
In der Heiligen Stunde zeigen sich zudem Einflüsse der Lebensreformbewegung um 1900 und die Neubelebung von Kult und Mystik in verschiedenen Kunstrichtungen und Künstlergruppen der Zeit, zu denen z. B. der Künstlerorden „Rose + Croix esthétique“ zählte, mit dem Hodler in Verbindung stand.
Im Museum Georg Schäfer befindet sich eine zweifigurige Fassung der Heiligen Stunde als Dauerleihgabe aus Privatbesitz. Das Gemälde wurde bislang noch nicht in Schweinfurt gezeigt.
Von dieser Fassung der Heiligen Stunde ausgehend, macht die Sonderausstellung im Museum Georg Schäfer die Gedankenwelt des Künstlers und seine Arbeitsweise anschaulich.
Die Ausstellung umfasst 40 Werke von Ferdinand Hodler (Gemälde und Zeichnungen), dazu Fotografien, Bücher und Dokumente.
Ferdinand Hodler. Die Heilige Stunde – Ausstellungsgliederung
Saal 1 – Gemälde

Ferdinand Hodler: Heilige Stunde (zweifigurige Fassung), um 1907, Öl auf Leinwand, 193 x 113,5 cm, Privatbesitz – als Dauerleihgabe im Museum Georg Schäfer, Schweinfurt
Foto: Museum Georg Schäfer, Schweinfurt
Im Zentrum der Ausstellung und des ersten Raumes steht das zweifigurige Gemälde Die Heilige Stunde, das sich als Dauerleihgabe aus Privatbesitz im Museum Georg Schäfer befindet und nun erstmals öffentlich in Schweinfurt ausgestellt wird.
Ferdinand Hodler arbeitete zum Teil parallel an verschiedenen Fassungen des Motivs. Am bekanntesten sind die großen, leider nicht ausleihbaren Fassungen mit vier und sechs Frauenfiguren (Solothurn, Zürich, Winterhur).
Das Gemälde in Schweinfurt könnte als Teilstück eines größeren Werkes konzipiert worden sein, besteht in seiner kompositorischen Geschlossenheit jedoch für sich.
Die Harmonie und Dynamik, die der Maler in den Gemälden der Heiligen Stunde zwischen den nebeneinander sitzenden Frauenfiguren entstehen ließ, die sich durch Ähnlichkeit, Rhythmisierung und Variation auszeichnet, beschränkt sich in der zweifigurigen Fassung auf nur zwei Körper und Gesichter.
Die Idee der Einheit offenbart sich hier besonders einprägsam. Die beiden Frauen in gleichem blauem Kleid sind weitgehend Spiegelungen voneinander. Ferdinand Hodler variierte allerdings Details wie die Hand- und Fingerhaltung, den Faltenwurf und die Körpermodellierung. Für die links Sitzende wählte er seine zarte Ehefrau Berthe als Modell, die rechts Sitzende ist bislang noch nicht eindeutig identifiziert, was auch an der bewussten Angleichung der beiden Figuren aneinander liegt. Der Bereich vom Kopf bis zu den Schultern der beiden Frauen wird von einem breiten Band aus Rosenbüschen gerahmt. Die stilisierten Rosen wiederholen sich am unteren Bildrand. Einmal notierte Hodler in einem Notizbuch: das schönste im Leben seien „Weiber und Rosen“.
Die Rosen sind Ausdruck der Schönheit und Wiederholung in der Natur. Hodler befasste sich intensiv mit den Regeln des Ornamentalen und Dekorativen: Wiederholung, Symmetrie, Fortschritt, Abwechslung und Durcheinander und band diese Prinzipien in seine Werke ein.
Zu dieser zweifigurigen Fassung gesellt sich ein einfiguriges Gemälde mit variiertem Hintergrund aus Privatbesitz (um 1910). Die hier erkennbare junge Frau ist das Modell Jeanne Cerani-Charles. Hodler schuf 1909 ein Porträt von wahrscheinlich ebenfalls Jeanne Cerani-Charles, in dem er sich deutlich an das Motiv der Heiligen Stunde anlehnte, es aber in einen alltäglicheren Zusammenhang überführte. Dieses Gemälde – Sitzende junge Frau im Garten (einfigurige Heilige Stunde), 1909 – ist eine Leihgabe des Kunstmuseums Solothurn.
Ein Werk, das der Heiligen Stunde vorausging und ihr thematisch nahe steht, ist Das Aufgehen im All (Communion avec l’infini) von 1892. Es zeigt eine unbekleidete Frau, die sich in die Natur versenkt. Ihr Körper nimmt eine Haltung ein, die sich zwischen Gebet und Tanz einordnen ließe. Man hat den Eindruck, sie spürt einer unhörbaren Melodie der Natur nach. Darin ähnelt sie den Frauen der Heiligen Stunde.

Ferdinand Hodler: Das Aufgehen im All (Communion avec l’infini), 1892, Öl auf Leinwand, 33 x 22 cm, Kunstmuseum Solothurn, Schenkung Oscar Miller
Foto: SIK-ISEA Zürich
Zwei spätere Weiterführungen des Themas sind die Studie zu Fröhliches Weib, 1909, aus dem
Kunstmuseum Bern, und die Einzelfigur zu Blick in die Unendlichkeit, um 1915, Kunstmuseum Solothurn. Sie zeigen beispielhaft, dass Hodler immer wieder neue Bilder aus bestehenden Motiven entwickelte. Oft führten ihn kleine Veränderungen der Gestik zu neuen Aussagen und Inhalten. In solchen Werken zeigt sich der Maler als Regisseur der Körpersprache und Meister der Komposition und Kombinatorik.

Ferdinand Hodler: Studie zu Fröhliches Weib, 1909, Öl auf Leinwand, 34 x 28 cm,
Kunstmuseum Bern, Legat Mme Hector Hodler, Genf
Foto: Kunstmuseum Bern
Das Fröhliche Weib ist deutlich bewegter als die Frauen der Heiligen Stunde. Statt innerem, stillem Empfinden wird das Fühlen hier nach außen getragen, sichtbar gemacht. Jede Empfindung hat in den Werken Hodlers ihren eigenen Gestus. Der Künstler suchte in seinem oft langwierigen Arbeitsprozess nach der jeweils passenden Haltung für den Inhalt, den er vermitteln wollte.
Den Darstellungen „weiblicher Verinnerlichung“ steht als brachialer Kontrast eine Fassung von Der Holzfäller gegenüber, 1910 (Von der Heydt-Museum Wuppertal). Das Motiv entwickelte sich aus dem Auftrag der Schweizer Nationalbank zur Gestaltung zweier Banknoten. Hodler war von der Figur des Holzfällers und dessen Arbeitsbewegung, Dynamik und Kraft gefesselt. Er schuf auch hier mehrere Fassungen, die etwa zeitgleich mit den Werken der Heiligen Stunde entstanden. Dem weiblichen Introvertierten, Vergeistigten stellte der Künstler das männliche Aktive, Extrovertierte gegenüber.

Ferdinand Hodler: Der Holzfäller, 1910, Öl auf Leinwand, 132 x 101 cm, Von der Heydt-Museum Wuppertal
Foto: Von der Heydt-Museum Wuppertal
Saal 2 – Zeichnungen und Arbeitsweise
Die schrittweise geistige und praktische Annäherung Hodlers an das Sujet wird durch Skizzen und Studien deutlich. Hodler nutzte beispielsweise die schon von Albrecht Dürer verwendete „Dürerscheibe“, um seine Modelle im gewünschten Maßstab auf das Papier zu bringen.
Der Besucher kann einen Nachbau dieser Dürerscheibe, die für Hodler lange das wichtigste Arbeitsinstrument war, in der Ausstellung sehen und ausprobieren.

Ferdinand Hodler: Vier Figurenstudien zur vierfigurigen Fassung der Heiligen Stunde (1911), erste Figur von rechts, 1911, Bleistift auf Papier, 30,7/33,3 x 58,2 cm, Kunstmuseum Bern, Legat Hector Hodler
Foto: Kunstmuseum Bern

Ferdinand Hodler: Studie zur Heiligen Stunde, einfigurige Fassung, 1907, Bleistift, gewischt, Feder in Schwarz und Pinsel in blauer Deckfarbe, Quadratnetz, Randlinien, 60,2 x 45,3 cm,
Kunsthaus Zürich, Grafische Sammlung
Foto: Kunsthaus Zürich
Er schuf zudem Pausen zum Variieren der Formen, arbeitete mit der Technik der Collage und mit Spiegelungen, legte Gitternetze zur Vergrößerung und Verkleinerung über seine Studien. Er kombinierte die Figuren und veränderte ihre Haltungen und Gesten so lange, bis er seinem Ideal am nächsten kam.
33 Zeichnungen aus dem Kunsthaus Zürich und dem Kunstmuseum Bern machen diese spannende Arbeitsweise anschaulich. Es handelt sich dabei um Vorarbeiten zu den verschiedenen Fassungen der Heiligen Stunde sowie um Skizzen und Studien zu verwandten Themen wie Der Tag, Ergriffenheit, Entzücktes Weib, Blick in die Unendlichkeit. Zwei Zeichnungen zeigen, wie Hodler Dürers Vier Bücher von menschlicher Proportion studierte, dessen Bilder kopierte und bearbeitete.
Saal 3 – Einflüsse und Kunsttheorie
Ergänzend gibt die Ausstellung einen Einblick in künstlerische Einflüsse, die auf Hodler wirkten: Hierzu gehören zum einen christliche Darstellungen wie die Madonna in den Erdbeeren und Werke Giottos, die er kannte und deren Wirkung er zu eigenen Bildideen nutzte und verwandelte.
Einfluss hatte zum anderen die Lebensreformbewegung, in deren Umfeld Naturverehrung und Körperwahrnehmung an Bedeutung gewannen. Ein Teil der Reformbewegungen war die Beschäftigung mit dem Tanz. Hodler war seit etwa 1893 mit dem Tanzpädagogen Emile Jaques-Dalcroze befreundet. Die beiden Künstler beeinflussten sich wechselseitig. Jaques-Dalcroze sah den menschlichen Körper als musikalisches Instrument. Er definierte den Tanz als eine Kunst, die die Gefühle mit Hilfe rhythmischer Körperbewegungen ausdrückt. Fotos seiner Tanzaufführungen zeigen die Ähnlichkeiten zu Hodlers Werken: die Vermittlung von Seelenbewegungen durch Gestik und Mimik, Stilisierung, Symmetrien, Rhythmik.
Zeichnungen und Druckgrafiken von Gustav Klimt, Hans Thoma, Ludwig von Hofmann und Maurice Dumont repräsentieren verwandte Tendenzen und Motive aus dem Umfeld des Jugendstils in Österreich, Deutschland und Frankreich – der drei wichtigsten Länder für Hodler und seine Karriere.
Für das Verständnis der Kunst Hodlers ist seine Kunsttheorie des Parallelismus essentiell. Sie findet auch in der Heiligen Stunde eine Umsetzung. Hodler formulierte die wesentlichen Punkte in seinem Text Über die Kunst (1897/1908), der in Auszügen in der Ausstellung wiedergegeben wird. Er benutzte den Begriff erstmals 1893 und dieser wurde zu seiner Schaffensgrundlage und Weltanschauung. Für Hodler war der Parallelismus das wesentliche Prinzip der Natur. Ob auf einer Blumenwiese, bei den Baumstämmen, den Bergen, den Blättern, den Luftmolekülen oder in der Wellenbewegung – hier überall entdeckte er Einheit, Wiederholung, Variation und Rhythmus. Das Parallele hat die Fähigkeit eine Wirkung zu verstärken. Parallelismus findet sich unter vielen Gegenständen, aber auch an einem einzelnen Gegenstand, etwa in der Symmetrie des menschlichen Körpers. Das Prinzip galt Hodler zufolge nicht nur für äußere Erscheinungen, sondern auch für die Empfindungen.

Atelier Boissonnas: Rhythmischer Tanz nach Emile Jaques-Dalcroze, 1. Viertel 20. Jahrhundert, Fotografie, Bibliothèque de Genève/CIG
Foto: Bibliothèque de Genève/CIG
Hodlers Philosophie zeigt sich bei der Heiligen Stunde in den rhythmischen Wiederholungen der Blumen und in den Figuren. Die Frauen sind einander angeglichen: physiognomisch, durch gleiche Gewänder und ähnliche Posen. Sie entsprechen dem Prinzip der Wiederholung und der Symmetrie, aber auch der Variation innerhalb des Ähnlichen. Das gemeinsame Empfinden übermittelt sich als Gleichklang zwischen den Körpern und Gesten. Die Wiederholung verstärkt den Inhalt, die Variation der Posen und Gesten gibt der Komposition Rhythmus.
In Raum 6 und 8 werden die drei großformatigen, vier-und sechsfigurigen Fassungen der Heiligen Stunde (Kunsthaus Zürich, Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte, Winterthur und Kunstmuseum Solothurn), die nicht ausleihbar waren, für die Besucher der Ausstellung in Originalgröße projiziert.
Raum 7
Stellt das Leben Ferdinand Hodlers vor.
EXKURS ZU WEITEREN WERKEN VON FERDINAND HODLER IM YOUTUBE VIDEO VON ULF KÜSTER
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Video: Ferdinand Hodler in der Fondation Beyeler. Rundgang mit Kurator Ulf Küster, Veröffentlicht am 14.02.2013
Die Fondation Beyeler zeigt als erstes Schweizer Museum eine umfassende Ausstellung zu Hodlers Spätwerk. Seine internationale Bedeutung für die Kunst der Moderne wird gerade in diesen letzten Schaffensjahren sichtbar.
Ferdinand Hodler, der wie kein anderer Maler in seinen Gemälden das Bild und das Selbstverständnis der Schweiz prägte, war zugleich einer der wichtigsten Künstler des Übergangs vom 19. Jahrhundert zur Moderne. Die rund 80 Bilder umfassende Ausstellung in der Fondation Beyeler konzentriert sich auf Werke, die er in den letzten fünf Jahren seines Lebens gemalt hat (1913–1918). Damals musste der aus sozial schwierigen Verhältnissen gekommene Künstler sich niemandem mehr beweisen: Er war wohlhabend und berühmt geworden. In seinen Gemälden greift er die Themen, die ihn sein ganzes Leben beschäftigen wieder auf. Er stellt sie in Serien und Variationen dar: Seine Auseinandersetzung mit dem Selbstportrait, die legendären Darstellungen der Schweizer Alpenwelt, seine Faszination für Frauen und den Tod. Seine Werke werden immer radikaler und abstrakter. Hodler wird zum Vorläufer der modernen Malerei. Die Ausstellung ist in Zusammenarbeit mit der Neuen Galerie, New York, entstanden. Die Leihgaben stammen aus renommierten Schweizer und amerikanischen Privatsammlungen und namhaften nationalen und internationalen Museen. Kuratoren der Ausstellung sind Ulf Küster (Fondation Beyeler) und Jill Lloyd (Neue Galerie).
ENDE EXKURS
Ferdinand Hodler in Schweinfurt: Raum 5
Befasst sich mit der Wahrnehmung des Malers in Deutschland.
Hodler suchte von Anbeginn die Aufmerksamkeit von Publikum und Kritik. Er nutze alle sich bietenden Möglichkeiten, um seine Werke zeigen zu können, seien es Wettbewerbe oder Ausstellungen. Bereits in den 25 Jahren zwischen 1875 und 1900 kann man etwa 200 Ausstellungsteilnahmen zählen. Zwischen 1900 und 1918 waren es dann etwa 400. Der Künstler verstand es zudem, sehr geschickt mit der Presse umzugehen.
In Deutschland und Österreich richtete sich die Aufmerksamkeit erstmals 1896 durch die Genfer Landesausstellung auf den Schweizer Maler. Es folgten Einladungen zu verschiedenen Ausstellungen, insbesondere durch sezessionistische Kunstvereine. Anfragen kamen aus Dresden, München, Berlin und Wien. Auch die Auftritte in Paris ab 1889 und in Wien ab 1900 ebneten Hodler den Weg nach Deutschland. Sein kommerzieller Erfolg, der sich um das Jahr 1900 einstellte, war eng mit dem deutschen Kunsthandel verbunden. Hodler bemerkte selbst: „Das Geld habe ich von Deutschland erhalten, der Ruhm aber kam mir von Frankreich.“
Zwischen 1900 und 1918 fanden in Deutschland etwa 150 Ausstellungen mit seinen Bildern statt. Anhand einer tabellarischen Übersicht, illustriert durch Bücher, Artikel, Karikaturen u. ä., entsteht ein Einblick in Hodlers Wahrnehmung in Deutschland zwischen 1891 und den 1990er Jahren. Es geht ebenfalls um den „Fall Hodler“ 1914, der die Meinungen des deutschen Publikums und der deutschen Kritik spaltete.
Veranstaltungen zur Sonderausstellung Ferdinand Hodler in Schweinfurt (Auswahl)
- Sa., 20.6., 15 Uhr
Von der Madonna auf der Rasenbank zur Naturverehrung
Evamaria Bräuer - Do., 2.7., 19 Uhr
Ferdinand Hodler, Brückenbauer der Moderne
Birgit Höhl - Sa., 11.7., 15 Uhr
Hodler und der Symbolismus
Birgit Höhl - Do., 23.7., 19 Uhr
Ein Schweizer Künstler erobert Deutschland
Colleen Reuss - Do., 6.8., 19 Uhr
„Der Geist ist das große Auge“
Bettina Geiger - Sa., 15.8., 15 Uhr
„Jetzt ist es herrlich!“ (Ferdinand Hodler) – Hodler und die Farbe
Birgit Höhl - Sa., 29.8., 15 Uhr
Zur Stille des Empfindens
Colleen Reuss - Sa., 19.9., 15 Uhr
Auf der Suche nach der Einheit
Bettina Geiger - Do., 8.10., 19 Uhr
Führung und meditativer Tanz
Colleen Reuss und Heike Meidel-Masuch - So., 18.10., 11 Uhr
Szenische Lesung „Der Fall Hodler“
von und mit Prof. Dr. Matthias Steinbach - Do., 29.10., 19 Uhr
Hodler, ein Perfektionist der Kombination
Birgit Höhl
Veranstaltungen für Kinder
- So., 5.7., 15 Uhr
Perspektivenwechsel – wie malte Ferdinand Hodler?
Rebecca Mönch - Mi., 2.9. und Do., 3.9., 10.30 bis
12.30 Uhr
Sommerferien-Workshop: Malen und Gestalten wie Ferdinand Hodler, ab
10 Jahren
Anne Heß - Di., 8.9. und Mi., 9.9., 10.30 bis
12.30 Uhr
Sommerferien-Workshop: Tiere malen. Bunte Bildergeschichten mit Schablonen, Wachsstiften und Acrylfarben, ab 7 Jahren
Anne Heß - So., 27.9., 15 Uhr
Farbenzauber und Linientanz – auf den Spuren Ferdinand Hodlers
Rebecca Mönch
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Museum Georg Schäfer – Infos für den Museumsbesuch
- Ausstellungsdauer: 14. Juni bis 1. November 2015
- Öffnungszeiten: Di – So 10 – 17 Uhr, Do bis 21 Uhr
- Brückenstraße 20 • 97421 Schweinfurt am Main
- Eintrittspreise: Erwachsene: 7,00 € ; Ermäßigt: 6,00 € (schwerbehinderte und Gruppen ab 10 Personen); Kinder: 2,00 €; Schüler im Klassenverband: 1,00 €; Studenten/Schüler 2,50 € ; Donnerstag ab 18.00 Uhr 2,50 €
- Führungen: 60 Minuten 55,00 €; 90 Minuten 80,00 €; Schulen und Kindergärten 31,00 €
- Webseite des Museum Georg Schäfer
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