SCHWARZeARBEITEN – Im Kunstverein GRAZ in Regensburg eröffnet am 10. April 2015 um 20 Uhr die Ausstellung SCHWARZeARBEITEN. Die Ausstellung zeigt zeitgenössische Positionen der Malerei, Zeichnung, Fotografie und Video. Unter den Teilnehmern sind auch drei Nürnberger Künstler.
Ausstellung SCHWARZeARBEITEN im Kunstverein GRAZ in Regensburg präsentiert acht Künstlerinnen und Künstler
Brigitte Berndt (Regensburg)
Brigitte Berndt macht aus der Deutung der Farbe Schwarz ein Gleichnis für Nähe und Ferne, für Schutz vor all diesen Dingen. Schwarz als Schutzfarbe und Abstandshalter zugleich. Die Objekte bestehen aus schwarzen Plastikhandschuhen über schwarzem Kreuz, Hände, die einen berühren wollen oder Hände, die andere abhalten wollen, einen zu berühren.
Giancarla Frare (Rom, Italien)
Giancarla entwickelt ihre strenge Bildfindung mit Fragmenten, die gekennzeichnet sind durch absolute Entfremdung und gleichzeitige Faszination der Bildentwicklung. Es ist ein Gedankenspeicher, der von Emotionen und des tiefen sich Hineindenkens, aber auch mit der Wertschätzung des Gesehenen spielt.
Horst Wagner (Erfurt)
Die 2009 entstandene 1,50 x 430 große Bleistiftzeichnung, ist eine Arbeit
von mehreren Werken zu diesem Thema. Diese Werkreihe entstand anlässlich einer Familienfeier, in dem Ort Kleinfredenwalde in der Uckermark. Zu diesem Anlass, reisten die Familienmitglieder aus unterschiedlichen Orten wie Berlin, Stuttgart und Erfurt an.
Johann Jascha (Linz, Österreich)
Johann Jascha stellt zwei aktionistische Selbstportraits aus.
Der Titel „Griff ins Ich“ ist für ihn eine deutliche Aussage zur schwarzen Welt der Einschränkungen des Individuums gegen das Licht der freien Lebensverwirklichung.
Der „Griff ins Ich“ zeigt die Fratze der Unterdrücktheit und das Eingesperrtsein im Gefängnis Gesellschaft. 1975 noch agressiv und ausbrechen wollend, 2013 resigniert und in sich gefangen.
Jutta Bock von Wülfingen (Nürnberg)
Ausgangspunkt ist die Idee der Zeichnung. In verschiedenen Schichtungen wird hier mittels (teilweise auch Übermalungen) versucht der Linie nachzugehen, nachzuspüren und sie zu erforschen. Einem spontanen Zeichenakt folgen immer wieder lange, fast monotone, meditative Zeichenprozesse.
Steve Braun (Nürnberg)
Der ursprüngliche Ausgangspunkt dieser Arbeiten war die reine Dokumentation des Schlafes anhand von Selbstportaits. Daraus entwickelte sich die Idee, die unbewusste Bewegung während der Langzeitbelichtung, für meine Arbeit zu nutzen und mit dem Körper Bilder zu zeichnen. Nach einigen Testreihen griff ich in den Prozess ein um die Rahmenbedingungen zu verändern. Zeitliche Einteilungen, diverse Ausgangsposen vor dem Einschlafen und die Veränderungen der Bildausschnitte führten zu Ergebnissen, die über die Dokumentation hinaus gingen. Kontrolle abgeben für eine neue Ästhetik jenseits von den Einschränkungen des Bewusstseins. Geschichten die direkt aus den Tiefen des Schlafes entstehen.
Marco Maurer (Nürnberg)

Marco Maurer o.T. , 2012-2014 56*70 bzw. 110×88 cm, Dibond / gebeizte Birkenholzrahmen © Marco Maurer
Die Aufnahmen, entstanden jeweils zwischen ca. 1 Uhr und 6 Uhr morgens, stellen Versuche dar, einen Eindruck umfassender Stille, Bewegungslosigkeit und bisweilen Seltsamkeit, wiederzugeben.
Das statische Kunstlicht, das u.a. von Laternenmasten herrührt, verstärkt (etwas paradoxerweise) zum einen das Gefühl von Erstarrtheit, von unbeobachtetem und somit der Indifferenz des Raums und der Natur entsprechenden Vergehen von Zeit, zum anderen trägt es zu einer mitunter leicht surrealen Stimmung bei. Das Fehlen unmittelbarer Anzeichen von Leben lässt den „Druck“, die Wirkung, die Präsenz des Raumes und der vergehenden Zeit auf einen anwesenden Beobachter stark anwachsen.
In der unsere Wahrnehmung scheinbar intensivierenden, ruhenden Dunkelheit dringt jeder Impuls, der die Erstarrtheit durchbricht, tiefer in uns ein. In der weitgehenden Abwesenheit der Menschen, Abwesenheit bewusster Wahrnehmung, wird nachts der Raum wieder der Stille, dem reinen Dasein, überlassen, sowie allenfalls den größtenteils verborgenen Tätigkeiten nachtaktiver Tiere. Selbst tagsüber von Menschen mehr oder minder stark frequentierte Orte bleiben, ziehen sich diese in den Schutz ihrer modernen Höhlen zurück, bis zum Morgen verlassen und scheinbar inaktiv, wie in Stasis, zurück, wenn nicht im Dunkeln, dann im ruhigen, schweigenden, und gleichermaßen durchdringenden, oft insular auf leere (Asphalt-) Flächen scheinenden Kunstlicht.
Dabei stehen die Motive als auratisch aufgeladene stille Hinterlassenschaften menschlichen Schaffens und entfalten eine doch wiederum immer an die Neutralität von nichtmenschlichen natürlichen und universellen Wahrheiten gekoppelte Atmosphäre (Text: Marco Maurer)
Renate Christin (Regensburg)
Die Arbeit ist ein Teil des Kunstprojekts „Straßen in Europa“, das sie bereits unter anderem in Salzburg, Linz, Hohe Tauern, Florenz, Rom, Sardinien, Paris, Tiflis usw. durchgeführt hat. Mit ihrer Arbeit möchte sie dokumentarisch Straßen quer durch Europa verbinden. Dazu „sichert“ sie Spuren an Stellen, die durch wichtige Funktionen in der Vergangenheit (z.B. alte Handelswege oder ereignisreiche historische Plätze) Bedeutung erlangt haben. Aufzeigen will sie jedoch die Gegenwart durch das Sichern der Spuren während der Aktion.
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In der Mittelbayerischen Zeitung ist eine Rezension der Ausstellung erschienen, die Sie hier lesen können.
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SCHWARZeARBEITEN im Kunstverein GRAZ in Regensburg – Alle wichtigen Infos auf einen Blick
- Ausstellungseröffnung: Freitag, 10. April 2015, 20 Uhr
- KunstvereinGRAZ, Schäffnerstr. 21/Hinterhof, 93047 Regensburg
- Ausstellungsdauer: 11. April bis 02. Mai 2015
- Öffnungszeiten: Fr./ Sa. 16:00 bis 19:00 Uhr
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