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Reynold Reynolds im Kunstpalais Erlangen

Reynold Reynolds: The Lost, 2013:1933 Video Still, 7-Kanal-Videoinstallation, HD Video übertragen von 16 mm Film, 20 min., © the artist, Courtesy Galerie Zink, Berlin

Reynold Reynolds: Six or Seven Pieces – Das Kunstpalais Erlangen zeigt die erste Retrospektive des amerikanischen Filmkünstlers in Deutschland.

Reynold Reynolds: Six or Seven Pieces im Kunstpalais Erlangen

Reynold Reynolds Werk bewegt sich an der Grenze zwischen Kunst und Wissenschaft, Vergangenheit und Gegenwart, Realität und Fiktion.

Er spielt mit den Erwartungen und Emotionen des Betrachters – und leitet sie auf ungeahnte Weise in die Irre.

Reynold Reynolds: Secret Life, 2008 Video Still, 2-Kanal-HD-Videoinstallation, 5 min., © the artist, Courtesy Galerie Zink, Berlin

Reynold Reynolds: Secret Life, 2008 Video Still, 2-Kanal-HD-Videoinstallation, 5 min., © Reynold Reynolds, Courtesy Galerie Zink, Berlin

Reynold Reynolds: Seven Days 'Til Sunday, 1998 Video Still, Videoinstallation, HD Video übertragen von Super 8 Film, 10 min., © the artist, Courtesy Galerie Zink, Berlin

Reynold Reynolds: Seven Days ‚Til Sunday, 1998 Video Still, Videoinstallation, HD Video übertragen von Super 8 Film, 10 min., © Reynold Reynolds, Courtesy Galerie Zink, Berlin

Unauflösbar überlagern sich die verschiedenen Welten und entführen den Besucher in die Abgründe seiner eigenen Phantasie.

Im Zentrum von Reynold Reynolds‘ Werk steht die Auseinandersetzung mit Zeit, der eigenen Zeitlichkeit und unserem Blick auf vergangene Zeiten. Beschleunigt, gedehnt oder fragmentiert wird Zeit in vielfältigen Formen sichtbar gemacht.

Ausgangspunkt der Ausstellung ist das Filmprojekt The Lost: Eine vergessene Zeitkapsel, die von Reynold Reynolds wiederentdeckt wurde.

Auf der Basis der Fragmente des deutschen Films „Die Verlorenen„, der 1933 in der Umbruchszeit von der Weimarer Republik zur Herrschaft der Nationalsozialisten entstanden ist, hat der Künstler von 2011 bis 2013 den Film restauriert, neu gedreht und fertig gestellt.

Die Geschichte wird aus der Sicht des jungen englischen Schriftstellers Christopher Isherwood erzählt, der im Berliner Kabarett Troika auf eine Gruppe junger Künstler, Tänzer und Musiker trifft und seine Homosexualität erkennt.

Im Keller des Kabaretts wird er Zeuge mystischer Experimente, die Tote zum Leben erwecken. Gezeigt wird das Werk als 7-Kanal-Installation, die zusammen mit den in der Ausstellung zu sehenden Fotografien und Archivmaterialien das Filmprojekt bildet.

The Lost ist der Versuch, einen verlorenen Teil der Filmgeschichte neu zu schreiben, bei dem der Betrachter aufgefordert ist, die verschiedenen Elemente in seinem Kopf zusammenzufügen.

Verwandlung und Verfall als sichtbare Formen zeitlicher Veränderung sind wiederkehrende Motive innerhalb des Werkes von Reynold Reynolds.

Reynold Reynolds: Letzter Tag der Republik (Last Day of the Republic), 2010 Video Still, 2-Kanal-Videoinstallation, HD Video übertragen von 16 mm Film, 20 min., © the artist, Courtesy Galerie Zink, Berlin

Reynold Reynolds: Letzter Tag der Republik (Last Day of the Republic), 2010 Video Still, 2-Kanal-Videoinstallation, HD Video übertragen von 16 mm Film, 20 min., © Reynold Reynolds, Courtesy Galerie Zink, Berlin

In Six Apartments (2007) gehen die Bewohner ihren banalen Alltagshandlungen nach, obwohl im Hintergrund Katastrophenberichte vom Untergang der Erde zu hören sind und die Bedrohung sinnbildlich durch die langsam einsetzende Verwesung der Lebensmittel immer näher kommt.

Diese Überlagerung zweier widersprüchlicher Realitäten greift der Künstler auch in den Videos Drowning Room (2000) und Burn (2002) auf, in denen die Welt unter Wasser steht bzw. in Flammen aufgeht, ohne dass sich die Bewohner darum kümmern. Unfähig zu reagieren, sind sie ihrem Schicksal ausgeliefert.

Der komplexen Durchdringung von Zeit, Raum und Bewegung widmet sich der Künstler in den Werken der Secrets-Trilogie, in der die Protagonistin mit physischen und psychischen Extremsituationen konfrontiert wird.

Secret Life (2008) untersucht die menschlichen Möglichkeiten und Grenzen, Zeit wahrzunehmen.

Ausgehend von den fotografischen Bewegungsstudien Eadweard Muybridges beschäftigt sich Reynold Reynolds in Secret Machine (2009) mit der wissenschaftlichen Vermessung des menschlichen Körpers.

Die dritte Arbeit Six Easy Pieces (2010) basiert auf dem physikalischen Grundlagenbuch Six Easy Pieces: Essentials of physics explained by its most brilliant teacher von Richard P. Feynman.

In dem Video werden wissenschaftliche Experimente mit Vanitas-Symbolen wie Uhren, Spiegeln und Pflanzen verbunden, die auf die Vergänglichkeit der menschlichen Existenz verweisen.

Die Ausstellung gibt einen umfassenden Überblick über das vielfältige Schaffen von Reynold Reynolds, indem zentrale Werke des Künstlers zusammengeführt werden.

Als Abschluss der Retrospektive ist eine neu für das Kunstpalais entstandene Videoarbeit zu sehen. Zur Ausstellung wird ein vom Künstler gestalteter Catalogue raisonné erscheinen, der alle bisher entstandenen Werke von Reynold Reynolds versammelt.

Reynold Reynolds: The Lost, 2013:1933 Video Still, 7-Kanal-Videoinstallation, HD Video übertragen von 16 mm Film, 20 min., © the artist, Courtesy Galerie Zink, Berlin

Reynold Reynolds: The Lost, 2013:1933 Video Still, 7-Kanal-Videoinstallation, HD Video übertragen von 16 mm Film, 20 min., © Reynold Reynolds, Courtesy Galerie Zink, Berlin

Reynold Reynolds – Biografische Angaben

  • 1966 in Central Alaska (USA) geboren
  • 1986–1991 Bachelor of Arts in Physik, University of Colorado, Boulder, USA
  • 1993–1995 Studium der Filmwissenschaft, University of Colorado, Boulder, USA
  • 1995 Master of Fine Arts an der School of Visual Arts, New York
  • 2003 John Simon Guggenheim Memorial Foundation Fellowship
  • 2004 Artist Residency Bethanien und American Academy Berlin
  • 2009–2011 Artist Residency Akademie Schloss Solitude in Stuttgart
  • 2013 Joseph H. Hazen Rome Prize

Ausstellungen (Auswahl) von Reynold Reynolds

  • 2014 Palais de Tokyo, Paris / Reynold Reynolds: The Lost, MUAC Mexico City (Einzelausstellung)
  • 2013 MoMA PS1, New York / West, Den Haag, Niederlande (Einzelausstellung) / Kunstmuseum Bonn / Museum of Modern Art, Rio de Janeiro
  • 2012 Kestnergesellschaft, Sprengel Museum, Hannover / Künstlerhaus Bethanien, Berlin
  • 2011 Kunsthalle Wien / Haus der Kulturen der Welt, Berlin (Einzelausstellung)
  • 2009 3rd Moscow Biennial / Berlinische Galerie, Berlin
  • 2006 4. Berlin Biennale / Phoenix Art Museum / KW Institute for contemporary art, Berlin

(Pressemitteilung Kunstpalais)

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Besucherinformationen zur Ausstellung Reynold Reynolds im Kunstpalais Erlangen

  • Ausstellungseröffnung: Donnerstag, 18. September 2014, 19 Uhr
  • Ausstellungsdauer: 19.09.–16.11.2014
  • Öffnungszeiten: Di–So 10–18 Uhr, Mi 10–20 Uhr
  • Adresse: Kunstpalais Erlangen, Palais Stutterheim, Marktplatz 1, 91054 Erlangen
  • Reynold Reynolds (*1966 in Alaska)

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