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Ausstellung Weiß im Museum im Kulturspeicher Würzburg

Günther Uecker, Gegenströmung, 1965 Nägel auf Leinwand auf Holz Sammlung Ruppert, Museum im Kulturspeicher Würzburg © VG Bild-Kunst Bonn 2014 Foto: Elmar Hahn Studios

Die Ausstellung Weiß – Aspekte einer Farbe in Moderne und Gegenwart zeigt bis zum 22. Februar 2015 im Museum im Kulturspeicher Würzburg Positionen (z. B. Künstlergruppe „Zero“) des künstlerischen Umgangs mit dem unbunten Weiß.

Heike Kern: Große Fluse, 2014 Polyesterschnur, Maße variabel, Besitz der Künstlerin

Heike Kern: Große Fluse, 2014 Polyesterschnur, Maße variabel, Besitz der Künstlerin

Weiß – Aspekte einer Farbe in Moderne und Gegenwart im Museum im Kulturspeicher Würzburg

Antonio Calderara Silenzio bianco, 1932 Öl auf Leinwand Galerie Rupert Walser, München © VG Bild-Kunst Bonn 2014 Foto: Gerd Geyer

Antonio Calderara
Silenzio bianco, 1932
Öl auf Leinwand
Galerie Rupert Walser, München
© VG Bild-Kunst Bonn 2014
Foto: Gerd Geyer

Weiß hat in Bildern immer eine besondere Rolle gespielt. Es ist die Farbe des Bilduntergrunds, es dient zum „Höhen“, also der Betonung des Lichts auf einem Gemälde und wird beim Mischen zum Aufhellen einer Farbe benutzt.

Keine andere Farbe wird deshalb in größeren Mengen produziert.

Ein autonomer Einsatz von Weiß findet sich jedoch erst in der Kunst des zwanzigsten Jahrhunderts. Denn erst jetzt löst sich Farbe im Bild generell weitgehend von der Bindung an die abzubildende Wirklichkeit und steht für sich selbst.

Dies eröffnet auch den Weg in die Monochromie, das heißt zu Kunstwerken, die auf einer einzigen Farbe aufgebaut sind. Dem unbunten Weiß kommt dabei eine besondere Bedeutung zu.

Jean Arp Chapeau-Nombril (Nabelhut), 1924 Öl auf Holz, Ex. 1/2 57,3 x 45 cm Unbezeichnet Daimler Kunst Sammlung, Stuttgart © VG Bild-Kunst Bonn 2014 Foto: Andreas Freytag

Jean Arp
Chapeau-Nombril (Nabelhut), 1924
Öl auf Holz, Ex. 1/2
57,3 x 45 cm
Unbezeichnet
Daimler Kunst Sammlung, Stuttgart
© VG Bild-Kunst Bonn 2014
Foto: Andreas Freytag

 

Die Sammlung Ruppert im Museum im Kulturspeicher

Die  Ausstellung geht von der Sammlung Ruppert im Museum im Kulturspeicher aus, die sich der Konkreten Kunst in Europa nach 1945 widmet.

Insgesamt 15 weiße Bilder und Objekte der Sammlung von Künstlern wie Andreas Christen, Ad Dekkers, Leo Erb, Norbert Kricke, Walter Leblanc, Jan Schoonhoven, Herman de Vries oder Günther Uecker bilden den Grundstock des Projekts.

Gerhard von Graevenitz Weiße Struktur mit diagonaler Kreisreihe, um 1958 Leim, Holzmehl, Schwerspat, Kreide auf Holz Sammlung Lenz Schönberg © VG Bild-Kunst Bonn 2014 Foto: Baschang und Hermann

Gerhard von Graevenitz
Weiße Struktur mit diagonaler Kreisreihe, um 1958
Leim, Holzmehl, Schwerspat, Kreide auf Holz
Sammlung Lenz Schönberg
© VG Bild-Kunst Bonn 2014
Foto: Baschang und Hermann

Die Künstlergruppe „Zero“

Die Ausstellung möchte die Vielfalt des Einsatzes von Weiß und seine reichen Nuancierungen in der Kunst seit der Moderne vorstellen und legt dabei den Schwerpunkt auf Werke der Künstlergruppe „ZERO“ und verwandter Strömungen.

Innerhalb dieser Bewegung, die 1957/58 in Düsseldorf ihren Anfang nahm, gab es eine große Produktion von Kunstwerken in Weiß; sie waren Zeichen für den Übergang in eine neue Kunst und Aufbruch in eine neue humane Welt.

Weiß als Farbe, die dem Licht zu größtmöglicher Reflexion verhilft, wurde hier eine besondere Kraft zugemessen.

Die ZERO-Bewegung endete Mitte der 1960er Jahre.

Günther Uecker, Gegenströmung, 1965 Nägel auf Leinwand auf Holz Sammlung Ruppert, Museum im Kulturspeicher Würzburg © VG Bild-Kunst Bonn 2014 Foto: Elmar Hahn Studios

Günther Uecker,
Gegenströmung, 1965
Nägel auf Leinwand auf Holz
Sammlung Ruppert, Museum im Kulturspeicher Würzburg
© VG Bild-Kunst Bonn 2014
Foto: Elmar Hahn Studios

Die Ausstellung verfolgt die Farbe „Weiß“ jedoch bis in die Gegenwart mit Positionen von Künstlern, die Weiß zu teils ironisch gefärbten Beiträgen nutzen.

Mit Werken von Leon Polk Smith oder Robert Ryman und anderen  sind auch amerikanische Positionen vertreten.

Der Blick richtet sich exemplarisch auch historisch in das ausgehende 19. Jahrhundert und beginnende 20. Jahrhundert zurück, um an Beispielen von Landschaften zu zeigen, wie sich die Malerei des Weiß als dominierender Farbe bedient.

Üblicherweise handelt es sich hier um Winterlandschaften, in denen Weiß zwar noch gegenstandsgebunden auftritt, doch mehr und mehr auch als Übersetzung von Licht im Bild auf dem Weg in die Abstraktion.

 

Qiu Shihua Ohne Titel (#036), 1986 Mischtechnik auf Papier Privatsammlung

Qiu Shihua
Ohne Titel (#036), 1986
Mischtechnik auf Papier
Privatsammlung

Insgesamt ca. 120 Werke, Gemälde, Arbeiten auf Papier, Fotoarbeiten, Objekte und Skulpturen, von 89 Künstlern aus der Zeit von etwa 1895 bis heute sind in der Ausstellung zu sehen.

Der Bestand an weißen Werken aus der Sammlung Ruppert und aus der Städtischen Sammlung des Museums wird durch zahlreiche Leihgaben aus öffentlichen und privaten Sammlungen ergänzt.

Lassen Sie es sich weiß vor Augen werden!

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit 192 Seiten zum Preis von 24,80 Euro.

(Pressemitteilung zur Ausstellung „Weiß – Aspekte einer Farbe in Moderne und Gegenwart“ im Museum im Kulturspeicher Würzburg)

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