Die erste Kunstausstellung von Bernd Pflaum “7.000.000&6.000.000$” eröffnete am 24. Februar 2015 im Edel Extra e.V. im Nürnberger Stadtteil Gostenhof.
Noch bis Sonntag, den 1.3.2015, kann man sich die Ausstellung rund um die Fernsehserie der 1970er Jahre – 7.000.000 Dollar Frau und 6.000.000 Dollar Mann – ansehen.

Bernd Pflaum: Die Siebe-Millionen-Dollar Frau und der Sechs-Millionen-Dollar Mann im Edel Extra e.V.
Der Sechs-Millionen-Dollar-Mann
Die Fernsehserie The Six Million Dollar Man lief von 1974 und 1978 in 108 Episoden in den USA und wurde auch auf RTL in Deutschland gezeigt.
Der Astronaut und Pilot Colonel Steve Austin wurde bei einem Flugzeugabsturz so schwer verletzt, dass ihn nur eine Operation im Wert der damals unvorstellbaren Summe von sechs Millionen Dollar retten konnte. Hierbei ersetzten die Wissenschaftler ein Auge, einen Arm und beide Beine durch bionische Körperteile. Mit seiner dadurch erlangten enormen Kraft widmete er sich nach der Operation als Agent für das „Office of Scientific Intelligence“ dem Kampf gegen gefährliche Wissenschaftler, Cyborgs, Außerirdische und sogar Bigfoot.
https://www.youtube.com/watch?v=iaYKKWdDNQc
Die Sieben-Millionen-Dollar-Frau
Als Ableger der Serie erschien von 1976 bis 1978 die Serie Die Sieben-Millionen-Dollar-Frau (The Bionic Woman) mit Lindsay Wagner in der Hauptrolle.
Wagner spielte Jaime Sommers, einer Profitennisspielerin, die nach einem Fallschirmunfall schwer verletzt wurde und bei einer Operation bionische Gliedmaßen eingepflanzt bekommen hatte. Von nun an konnte sie schneller laufen als ein Auto fahren, ihr rechter Arm war stark genug, Stahl zu verbiegen, und ihr Ohr konnte für das menschliche Gehör unhörbare Frequenzen wahrnehmen.
Die Übersetzung der Serie in der Ausstellung im Edel Extra e.V.
Bernd Pflaum erfüllte sich mit der Ausstellung “7.000.000&6.000.000$” einen Kindheitstraum, der ihm lange verwehrt blieb.
Als großer Fan der Fernsehserie baute er das Labor, in dem die Fernsehhelden entstanden, im hinteren Raum des Edel Extras in Gostenhof auf. Und zwar so, wie er es gerne damals in seinem Kinderzimmer gebaut hätte. Dieser Plan wurde jedoch von seinen Eltern unterbunden.
Wie jedes Kind, das noch in den Genuss kam, diese wunderbare Serie der 1970er Jahre zu sehen, hatte der kleine Bernd nur einen Wunsch:
Ich wollte schon immer bionische Körperteile besitzen, über Mauern springen und in Zeitlupe laufen.
Mit Karton, kariertem Blockpapier und Filzstiften erschuf er den Spuren seiner Kindheit folgend technische Automaten, eine Plastikpresse und schließlich die bionischen Körperteile, die den Mensch die nötigen Superkräfte verleihen.
Im Eingangsbereich des Edel Extra e.V. baute Bernd Pflaum ein kleines Kino auf und zeigte in einer Videoprojektion verschiedene, zusammengeschnittene Szenen der beiden Serien.
In diesem Video versteckte sich auch der Schlüssel zum Verständnis der Ausstellung. Zwischen die Originalszenen hat der Künstler drei bis vier selbst gedrehte Szenen geschnitten, in denen er sich als der Sechs-Millionen-Dollar-Mann inszeniert.
Die Transformation im Labor hat also funktioniert. Durch den Film hat Pflaum der kindlichen Idee eine Brücke in die Realität eines Erwachsenen gebaut. Er rennt in Zeitlupe, hüpft rückwärts ungemein hoch und verbiegt hartes Eisen – und dies alles offensichtlich mitten in Nürnberg.
Fazit der Ausstellung
Bernd Pflaum bot auf der Vernissage ein rundum gelungenes Ausstellungsdebüt mit einer geschlossenen, kongruenten Idee, die er bis zum Ende gedacht hat.
Witz, ein interessantes Thema und die künstlerische Umsetzung haben die Ausstellung für mich besuchenswert gemacht. Nach meinem Besuch der Ausstellung von Lilly Urbat vor einige Wochen hat mich das Edel Extra e.V. erneut überzeugt.