Offen auf AEG 2015 findet am Wochenende des 19.9. und 20.09.2015, 12 – 19 Uhr auf dem ehemaligen AEG-Gelände an der Fürther Straße in Nürnberg statt und bietet ein umfangreiches und komplexes Kunstprogramm.
Das Kunstevent wird am 19. September 2015 um 12:00 Uhr vom Nürnberger Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly in Halle 20 eröffnet.
In diesem Artikel erfährst du alle wichtigen Informationen, die du für den Besuch von Offen Auf AEG benötigst, um dir einen schnellen Überblick zu verschaffen, die einzelnen Veranstaltungen zu überblicken und nichts zu verpassen!
Dieses Jahr öffnet sich das ehemalige AEG-Gelände zum sechsten Mal der Öffentlichkeit und dem Besucheransturm. Schnell wird klar – Nürnbergs Kunstevent Number One ist erwachsen geworden und kommt im professionellen Gewand daher. Das liegt vor allem daran, dass Auf AEG inzwischen ein gewachsenes und gut funktionierendes Konglomerat verschiedenster Branchen gewachsen ist. Davon profitiert auch die Kunstbranche.
So wählte erst kürzlich (8.5. – 17.7.2015) die Deutsche Bahn das Gelände in Nürnberg als Ausstellungsort für Arbeiten der Gruppe ZERO aus der hauseigenen Kunstsammlung, die vorher noch nirgends gezeigt wurden.
Offen Auf AEG 2015 – Kunstsammler, Kunststudenten, Kunstfans und ein Wochenende voller Kunst in Nürnberg – Inhaltsverzeichnis
WERKSCHAU (Halle 15) – Wie jedes Jahr zeigen die Auf AEG ansässigen Künstlerinnen und Künstler in der WERKSCHAU in Halle 15 eine Auswahl ihrer Arbeiten und öffnen Ihre AEG-Ateliers für die Besucher.
COLLIDER in der Akademie Galerie: Die Akademie Galerie Nürnberg präsentiert die Ausstellung COLLIDER der Studenten Ulrike Bild, Lisa Wölfe und Markus Burkard.
Thaler Originalgrafik (Halle 15) – Das Unternehmen Thaler Originalgrafik zeigt in Halle 15 zeitgenössische Druckgrafiken wie Linolschnitte, Lithografien, Radierungen und Siebdrucke von Leipziger Künstlern.
KUNSTNÜRNBERG TIPP: KUNSTAUKTION AM SONNTAG, DEN 27. SEPTEMBER 2015, AB 18 UHR IN HALLE 14. AUKTIONATOR: MATTHIAS EGERSDÖRFER
GUTE KUNST? WOLLEN! Eine kritische Untersuchung der SØR Rusche Sammlung Oelde/Berlin
Auf AEG bietet diese Jahr ein interessantes Highlight für die kunstbegeisterten Besucher. So etwas gab es hier noch nicht!
Kuratiert von der promovierten Kunsthistorikerin Teresa Bischoff in Zusammenarbeit mit Studentinnen und Studenten der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg werden ca. 500 Werke aus der Sammlung von Thomas Rusche präsentiert.
Die Besonderheit der Ausstellung liegt in der Gegenüberstellung von Werken niederländischer Meister des 17. Jahrhunderts und Exponaten von zeitgenössischen Künstlern – alle Exponate sind Teil der SØR Rusche Sammlung Oelde/Berlin.
Die reiche Rusche-Sammlung wird von Teresa Bischoff und den Akademiestudenten auf fünf Kriterien hin untersucht.
Was ist die SØR Rusche Sammlung Oelde/Berlin?
Erklärtest Ziel von Thomas Rusche ist es, mit Hilfe seiner Sammlung einen Diskurs zwischen zeitgenössischer und altmeisterlicher Kunst anzustiften und zu führen.
Die wurde bereits in der Publikation Eros und Thanatos – Zeitgenössische Kunst der SØR Rusche Sammlung im Dialog mit Alten Meistern bei Amazon (Affiliated Link) angeregt.
Und dafür ist die Sammlung, deren Grundstock im 19. Jahrhundert gebildet wurde, hervorragend geeignet. Sie umfasst über 4000 Kunstwerke, vor allem Niederländischer Barockmalerei des 17. Jahrhunderts und Arbeiten zeitgenössischer Künstler.
Die Sammlung setzt sich aus Gemälden, Druckgrafiken, Zeichnungen und Skulpturen zusammen. Im Jahr 2004 begann Rusche neben den Alten Meistern auch Gegenwartskunst aller Gattungen zu sammeln. Teil der Sammlungstätigkeit ist die wissenschaftliche Begleitung und Bearbeitung der wachsenden Sammlung sowie deren Präsentation in Museen auf der ganzen Welt und Metropolen (wie Nürnberg).
Auf AEG wird der Anspruch von wissenschaftlicher Untersuchung und gleichzeitiger Präsentation in den großzügigen Räumlichkeiten wunderbar umgesetzt.
Der Kunstsammler Thomas Rusche
Dr. Dr. Thomas Rusche ist Textilunternehmer und Sammler. Er leitet den Herrenausstatter SØR und sammelt seit früher Jugend Kunst. Beide Lebensschwerpunkte ergeben sich aus der Tradition der Familie Rusche. Thomas Rusche ist in vierter Generation Unternehmer und übernahm 1988 die Geschäftsführung der SØR Rusche GmbH in Oelde/Westfalen (nicht Skandinavien!) von seinem Vater.
Er studierte Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Philosophie und Katholische Theologie im schweizerischen Fribourg und an der FU Berlin. 1991 wurde er an der Universität Fribourg mit der Arbeit „Strategisches Sortimentsmanagement im Handel“ im Fach Wirtschaftswissenschaften promoviert (Dr. rer.). Gute zehn Jahre später, im Jahr 2002, wurde er von der Freien Universität Berlin mit der philosophischen Arbeit „Aspekte einer dialogbezogenenen Unternehmensethik“ erneut promoviert (Dr. phil.).
Thomas Rusche lehrt an der FU Berlin Wirtschaftsethik und an der Otto Beisheim School of Management, Unternehmensethik. Er verfasste Bücher zu den Themenbereichen Sozialethik und Unternehmensethik.
Unter dem Pseudonym Oskar Lenius hat Rusche High Fashion Kollektionen entworfen sowie verschiedene Publikationen zur Kleidungskultur verfasst. Des Weiteren führt er den Blog Kleidungskultur SØR.
Thomas Rusche ist Patron des Rijksmuseum Amsterdam, deutscher Repräsentant der Weltvereinigung des Internationalen Modegewerbes (IMG) und Kurator plus Stifter des Westfälischen Friedenspreises.
Die Liste von Rusches Aktivitäten könnte ohne Weiteres noch ausführlicher dargelegt werden, doch das erspare ich mir jetzt. Wichtig ist die Erkenntnis, dass sich Thomas Rusche in jedem Lebensbereich aktiv beteiligt und in führenden Positionen versucht einen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten. Würde er nicht so aktiv und intelligent vorgehen, gäbe es auch nicht das spannende Konzept der Ausstellung auf AEG.
Statement zur Ausstellung von Dr. Dr. Thomas Rusche:
“Was ist gute Kunst? Kann man diese Frage im 21.Jahrhundert überhaupt noch stellen, geschweige denn beantworten?
Als Sammler Alter Meister habe ich mich vor 10 Jahren auf das Feld der zeitgenössischen Kunst vorgewagt. Die Szene ist hipp, es locken coole Vernissagen, Glamour und ganz viel VIP-Prestige.
Junge Künstler brechen bereits Auktionsrekorde, werden in Rankinglisten gehypt und durch ein weltweites Netzwerk von Monopolgaleristen, Investmentflippern und Ausstellungsmachern protegiert. Wie beeinflussen mich diese mehr oder weniger durchschaubaren Marktmechanismen? Gibt es beim Aufbau meiner Sammlung vielleicht sogar gewichtigere Kriterien guter Kunst?
Jenseits von Marktwert und Bling Bling helfen mir natürlich Bauchgefühl und gesunder Menschenverstand. Idealerweise ergänzen sich Intuition und Konzeption. Wenn mich ein Kunstwerk ins Mark trifft und meiner Sammlungsidee entspricht kaufe ich.
Meine Alten Meister haben in der Kunstgeschichte, die mir ein wichtiger Ratgeber ist, längst ihren Stellenwert. Wie aber kann ich die zukünftige Bedeutung eines jungen Künstlers einschätzen? Wird das heute entstandene Werk seinen Platz im Gedächtnis der Kunstgeschichte finden und in 100 Jahren im Museum zu bewundern sein?
Es ist trotz und gerade angesichts der wachsenden Veränderungsdynamik unserer Zeit meine Überzeugung, dass mir die Historie hilft das Jetzt zu verstehen und das Morgen vorherzusehen.
Wie könnten nun aus 500 Jahren abendländischer Kunstwissenschaft Kriterien guter Kunst abgeleitet werden – valide Kriterien mittels derer ich zumindest approximativ die zukünftige Bedeutung eines Kunstwerkes zu beurteilen vermag?
Zu dieser herausfordernden kunstwissenschaftlichen Fragestellung leistet die Ausstellung Gute Kunst? Wollen! in Nürnberg einen wichtigen Beitrag:
Auf 6000m2 werden über 500 Exponate der SØR Rusche Sammlung Oelde/Berlin, sowohl alte Meister, als auch zeitgenössische Objekte hinsichtlich folgender 5 Kriterien überprüft:
Handwerkliches Können ☆ Schönheit ☆ Kunstwollen ☆ Innovation ☆ Diskurswürdigkeit.
Bereits die Vorbereitung der Ausstellung hat mir einen neuen Blick auf die Objekte eröffnet, die ich in den letzten 10 Jahren mit Lust und Leidenschaft zusammengetragen habe. Nach einem Jahrzehnt der Akkumulation werden mir diese Königskriterien guter Kunst helfen konsequent zu selektieren und die Sammlung durch den Ankauf weiterer Meisterwerke zu bereichern.” Dr. Dr. Thomas Rusche, Pressemitteilung.
Welche Werke sind Auf AEG zu sehen?
Um die 500 Exponate werden in Halle 20 auf 6000 m2 präsentiert.
Von den niederländischen Altmeistern aus dem 17. Jahrhundert werden unter anderem Jan van Goyen, Pieter Claesz und David Teniers und Michaelina Wautier gezeigt.
Aus der Gegenwart sind Werke von Neo Rauch, Marlene Dumas, Tracey Emin, Phyllida Barlow, Cecily Brown, Olga Chernysheva, Karin Kneffel, Alicja Kwade, Nobuyoshi Araki, David Schnell, Nicola Samori, Werner Tübke, David Lynch, Jonathan Meese und vielen mehr zu sehen.
Die gesamte Künstlerliste im Überblick:
Christian Achenbach | Nobuyoshi Araki | L. C. Armstrong | Artists Anonymous | Jan Asselijn | Martin Assig | Stephan Balkenhol | Phyllida Barlow | Daniel Behrendt | Abraham Hendricksz. van Beyeren | BEZA | Cornelis Biltius | Jacob Biltius | Irene Bisang | Norbert Bisky |Anna Bittersohl | Steven Black | Andreas Blank | Abraham Bloemaert | Anthonie van Borssom | Leonard Bramer | Birgit Brenner | Cecily Brown | Thorsten Brinkmann | Bernhard Buhmann | Jonas Burgert | Olga Chernysheva | Manuele Cerutti | Marcin Cienski | Pieter Claesz | Jacques Adolphsz. de Claeuw | Edwaert Collier (Colyer) | Mat Collishaw | Gustave Courbet (et Atelier) | Anthony Jansz van der Croos | Cornelius Gerritsz. Decker | Marie Mireille Delisme | Birgit Dieker | Jan Dörre | Stephanie Dost | Sven Drühl | Jacob Duck | Marlene Dumas | Willem Cornelisz. Duyster | Wolfram Ebersbach | Marcel van Eeden | Martin Eder | Nicolaes Eliasz. Gen. Pickenoy | Otmar Ellinger d. J. | Tom Ellis |Tracey Emin | Pavel Feinstein | Martin Galle | Cornelis Norbertus Gysbrechts | Sieghart Gille | Jan Pauwel Gillemans d. Ä. | Johannes Glauber | Ari Goldmann | Jan Josephsz. van Goyen | Maike Gräf | Philip Grözinger | Jana Gunstheimer | Sten Gutglück | Dirck Hals | Stella Hamberg | Paule Hammer | Jim Harris | Egbert Jaspersz. van Heemskerck d. Ä. | Katrin Heichel | Uwe Henneken | Otmar Hörl | Julius Hofmann | Pieter Hugo | Johannes Hüppi | Leiko Ikemura | Michał Jankowski | Oda Jaune | Miriam Jonas | Steffen Junghans | M. Kardinal | Ruprecht von Kaufmann | Inga Kerber | Andrey Klassen | Kai Klahre | Karin Kneffel | Olrik Kohlhoff | Matej Kosir | Anna Kott | Katarzyna Kozyra | Clemens Krauss | Peter Krauskopf | Sven Kroner | Zofia Kulik | Alicja Kwade | Corinne von Lebusa | Dominik Lejman | Via Lewandowsky | Carina Linge | Pieter van Lint | James Lloyd | Rosa Loy | Yoo Junghyun | David Lynch | Jens Joneleit | Vera Lossau | Wolfgang Mattheuer | Casey McKee | Nicolaes Maes | Dieter Mammel | Jonathan Meese | Daniel Megerle | Sebastian Meschenmoser | Matthias Meyer | Willem van Mieris |Ingo Mittelstaedt | Ulrik Møller | Jacob van Moscher | Jochen Mühlenbrink | Lada Nakonechna | Nashun Nashunbatu | Rolf Ohst | Hendrik Gerritsz. Pot | Deborah Poynton | Sebastian Nebe | David Nicholson | David Ostrowski | Justine Otto | Catalina Pabón | Nathan Peter |Jochen Plogsties | Jan Symonsz Pynas | Tal R | Vandy Rattana | Neo Rauch | Jan Anthonisz. van Ravesteyn | Willem Romeyn | Daniel Richter |Christoph Rückhäberle | Johannes Rochhausen | Nicola Samori | Titus Schade | Jochen Schambeck | Martin Schepers | Cornelia Schleime | Moritz Schleime | Lothar Schliemann | Aernout Smit | Rigo Schmidt | David Schnell | Uta Schotten | Otto Marseus van Schrieck | Allison Schulnik | Vroni Schwegler | Robert Seidel | Tanja Selzer | Norbert Schwontkowski | John Stark | Secret Stars | Rosi Steinbach | Stefan Stößel | Hendrik van Streeck | Christine Streuli | Thomas Rentmeister | Norbert Tadeusz | David Teniers d. J. | Kathrin Thiele | Alexander Tinei | Michael Triegel | Werner Tübke | Markus Uhr | Pieter Cornelisz Verbeeck | Simon Pietersz. Verelst | Jan Verkolje | Jacobus (Jacomo) Victors | Steve Viezens |Miriam Vlaming | Simon Jacobsz de Vlieger | Herbert Volkmann | Friederike Walter | Michaelina Wautier | Steffi Weigel | Matthias Weischer | D. Witting | Dirck Wijntrack
Dr. Teresa Bischoff – Kuratorin der Ausstellung
Die Kunsthistorikerin Dr. Teresa Bischoff hat in Erlangen und Rom Kunstgeschichte, Neuere Deutsche Literaturgeschichte und Neueste Geschichte studiert und schloss mit einer Magisterarbeit zum Hans-Sachs-Denkmal (1874) in Nürnberg ab.
Unter der Betreuung von Prof. Dr. Karl Möseneder (em.) wurde Bischoff mit einer Arbeit zum Thema Kunst und Caritas – Leben und Werk der Kunstsammlerin, Mäzenin und Malerin Emilie Lindner im Jahr 2011 an der FAU Erlangen-Nürnberg promoviert.
Wie ihre Dissertation drehen sich Ihre weiteren erschienenen Publikationen um den Themenschwerpunkt Kunstsammlungen und Mäzenatentum im 18./19. Jahrhundert. Mit diesem Expertenprofil ist Bischoff prädestiniert die SØR Rusche Sammlung Oelde/Berlin nun auch Auf AEG zu präsentieren und einer kritischen Untersuchung zu unterziehen.
Außerdem ist Teresa Bischoff Wissenschaftliche Mitarbeiten für Kunstgeschichte an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg, womit auch die Kooperation mit den Studenten der Akademie anlässlich der Ausstellung GUTE KUNST? WOLLEN! Eine kritische Untersuchung der SØR Rusche Sammlung Oelde/Berlin geklärt ist.
Die Ausstellung wurde im Vorfeld in einem Seminar und mit einer Exkursion der Studenten nach Berlin, um die Sammlung anzusehen, vorbereitet.
Die Beteiligung der Studenten der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg
Die Studentinnen und Studenten hatten eine Vielzahl an Aufgaben. Ein wichtiger Punkt auf der To-Do-Liste war die Hängung der Werke in Halle 20, die in diesem Video festgehalten ist:
Im Laufe des Studiums an der Akademie organisieren die Studenten meist in Eigenregie verschiedenste Ausstellung in der Akademie Galerie, der AdBK und auch in anderen Städten und Ländern.
Die Studenten lernen hierbei natürlich auch alle Anforderungen des Transports, der Kunstpräsentation und Hängung der eigenen Kunstwerke. Neu war den Studenten bei den Aufbauarbeiten zur GUTE KUNST? WOLLEN! – Ausstellung sicherlich der Umgang mit jahrhundertealten Gemälden aus Sammlungsbesitz.
Die Studenten lernen also bei dieser einzigartigen Gelegenheit ältere Kunstwerke kennen und schätzen und bekommen so neue Inspirationen für ihr eigenes, aktuelles Kunstschaffen.
Außerdem konnte Teresa Bischoff die Stundeten mit kunsthistorischen Fragestellungen bekannt machen und zeigen, dass man eine Ausstellung unter verschiedensten Gesichtspunkten gestalten kann.
Eine gut kuratierte Ausstellung kann mehr als nur die Exponate zeigen und den Betrachter in die Räume schicken. Ein gutes Konzept und dessen Umsetzung macht das Kunsterleben und – verständnis viel lebendiger. Leider geht das nicht immer.
Im Falle der Rusche-Sammlung konnte Teresa Bischoff jedoch aus dem Vollen schöpfen und hat so ein geistreiches und spannendes Konzept erstellt. Und das Konzept ist voll aufgegangen. Anhand dieser Ausstellung kann man viel über Kunst lernen und sehen wie verschiedenen Künstler in verschiedenen Zeiten Kunst schufen und auf künstlerische Probleme reagierten sowie diese Lösen. Da sind übrigens die alten Niederländer gar nicht so weit entfernt von den Zeitgenossen.
Die kritische Untersuchung der Kunstsammlung SØR/Rusche
Was ist »gute Kunst«? Kann diese Frage überhaupt gestellt, oder gar beantwortet werden?
Im Laufe der letzten fünf Jahrhunderte haben sich unterschiedliche Beurteilungskriterien herauskristallisiert.
Nachzuspüren, ob diese heute noch Gültigkeit haben oder vielmehr andere Faktoren wie Glamour und Kunstmarktpräsenz zählen, dazu lädt die kommende Ausstellung den Besucher ein.
Reicht ein offensichtliches, handwerkliches »Kunst können« aus um zu einem qualitätsvollen Kunstergebnis zu kommen?
Darf man heute von einem Kunstwerk noch erwarten, dass es schön ist?
Gibt es »Kunstschönheit« ohne die Gefahr der belanglosen Gefälligkeit?
Oder verstellen diese ersten zwei Kriterien eher den Blick auf die Intention des Künstlers, sein »Kunst wollen«, das stets den Ausgangspunkt darstellt.
Ist die Idee, der kreative, geistige Prozess nicht das Ureigenste und Eigentliche eines jeden künstlerischen Schaffensprozesses?
Welches Gewicht erhält die »Innovation« der neue Blick auf Altbekanntes, der Wechsel gegen den Mainstream als Qualitätskriterium gerade in unserer Zeit, in der doch alles bereits schon einmal da gewesen zu sein scheint?
Ist das Kennzeichen großer Kunst ihre »Diskurswürdigkeit«?
Bedarf es einer gesellschaftlichen Relevanz, oder darf sich Kunst auch unpolitisch und überzeitlich geben? (Fragenkatalog laut Pressetext)
Die Halle 20 auf AEG ist in fünf mit verschiedenen Farben markierte Bereiche eingeteilt, die sich folgenden fünf Themen widmen.
Handwerkliches Können
Schönheit
Kunstwollen
Innovation
Diskurswürdigkeit
Beispielsweise zeigt der erste Bereich “Handwerkliches Können” feinmalerische Werke niederländischer Barockkünstler neben einem grob und schnell gepinselten Jonathan Meese.
Der Bereich “Schönheit” zeigt Werke des 17. Jahrhunderts neben Gegenwartskunst mit Motiven der “Schönheit”.
Fazit von KUNSTNÜRNBERG
Die Ausstellung ist aus vier Gründen hervorragend:
Die Sammlung SØR/Rusche ist ist ideal für das maßgeschneiderte Konzept und beinhaltet wirklich beindruckende Werke. Es macht einfach Freude durch die Halle zu gehen und tolle Kunst zu betrachten.
Das Konzept der Kuratorin Teresa Bischof ist gut auf die Sammlung angewendet worden und funktioniert einwandfrei. Größere Museen können sich davon ein Scheibe abschneiden.
Die Studenten haben die Werke, teils in Petersburger Hängung, sehr gut in der Halle platziert und ästhetische Sichtachsen geschaffen, die Bezüge auch zwischen den verschiedenen Themenbereichen herstellen. Die Studenten konnten viel lernen und neue Inspirationen für die eigenen Kunst sammeln.
So etwas gab es in dieser Form noch nie Auf AEG und beweist, dass Nürnberg auf große Kunstschauen ohne Weiteres meistern kann. Auf AEG wird damit zu einer wichtigen Kunstlokation in Deutschland.
Gute Kunst? Wollen! – Die Publikation zur Ausstellung
Die Ausstellung wird von der Publikation Gute Kunst? Wollen! begleitet und erschlossen. Der Band wurde von Prof. Dr. Ulrich Großmann (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg), Prof. Dr. Lars Blunck und dem Sammler Dr. Dr. Thomas Rusche herausgegeben.
Die Texte stammen von der Kuratorin Dr. Teresa Bischof und das Vorwort verfasste Prof. Dr. Horst Bredekamp:
,,Die Kunst negiert immer neu, was ihr in ermüdender Wiederholung als Hauptbestimmung zugesprochen wird: als permanenter Ursprung die Geschichte abzustreifen und gleichsam bedingungslos das jeweilige Jetzt zu spiegeln. Sie hat jedoch immer neue Absagen an die Ideologie des Nullpunkts formuliert, und hierfür ist die Ausstellung ein Zeugnis.”
Prof. Dr. Horst Bredekamp
Besucherinformationen zur Ausstellung GUTE KUNST? WOLLEN! Eine kritische Untersuchung der SØR Rusche Sammlung Oelde/Berlin
SØR/Rusche Sammlung Oelde/Berlin Auf AEG, 2015
Podiusdiskussion zum Thema Was ist gute Kunst? am Sonntag, den 20. September 2015 um 15:00 Uhr in Halle 20 mit dem Schriftsteller Clemens Meyer und dem Sammler Thomas Rusche.
19. September bis 17. Oktober 2015
Halle 20, Auf AEG, Muggenhoferstraße 132/135 – Fürther Str. 244-254, 90429 Nürnberg
Öffnungszeiten: Donnerstag bis Sonntag – 12:00 bis 19:00 Uhr
WERKSCHAU (Halle 15)
WERKSCHAU auf AEG 2015
Die Community Auf AEG setzt sich aus einer Vielzahl von Künstlerinnen und Künstlern zusammen, die mit Malerei, Grafik, Skulptur, Objekten, Installationen, Fotografie, Performance, Darstellender Kunst, Konzeptkunst, Zeichnungen, experimenteller Kleidung, Typographie, Kalligraphie und Modedesign vertreten sind.
19./20. September 2015, 12 – 19 Uhr
20. September – 17. Oktober 2015, 12 – 19 Uhr
Teilnehmende Künstler der WERKSCHAU bei Offen Auf AEG 2015 in alphabetischer Reihenfolge
Das Unternehmen Thaler Originalgrafik zeigt in Halle 15 zeitgenössische Druckgrafiken wie Linolschnitte, Lithografien, Radierungen und Siebdrucke von Leipziger Künstlern.
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