Die virtuelle Ausstellung Gesichter des Deutschen Kunstarchivs zeigt Fotografien aus dem privaten und beruflichen Umfeld namhafter Künstlerinnen und Künstler.

Die Gesichter des Deutschen Kunstarchivs, Germanisches Nationalmuseum Nürnberg
Der Maler und Grafiker Karl Hofer beim Kegeln, um 1953 Silbergelatineabzug auf Barytpapier
13,2 cm x 8,1 cm
Deutsches Kunstarchiv im Germanischen Nationalmuseum, Nürnberg
Wie sah eigentlich Erich Heckel aus? Wie war Franz Marc eingerichtet? Und in welchen Kreisen bewegte sich der Münchner Karikaturist Karl Arnold?
Einblicke in das Leben von Künstlerinnen und Künstlern aus dem ausgehenden 19. und dem 20. Jahrhundert.
Bei einem Festakt im Germanischen Nationalmuseum wurde die neue online-Präsentation offiziell freigeschaltet.
Insgesamt 460 Aufnahmen wurden in zwölf Themen gegliedert, ergänzt um biografische Angaben der Dargestellten. Namhafte Künstlerinnen und Künstler sind darunter, aber auch weniger bekannte Gesichter der Kunstwelt können kennengelernt werden.
Die virtuelle Ausstellung Gesichter des Deutschen Kunstarchivs zeigt klassische Porträtbilder, wie sie für Ausweise benötigt werden, aber auch private Aufnahmen von Feiern und geselligem Beisammensein.
Es gibt ein Foto von Karl Hofer in Hemd, Krawatte und Weste, mit Zigarre im Mundwinkel in schwungvoll-dynamischer Körperhaltung beim Kegeln, oder ein Bild von der Gründungsfeier der Dresdner Sezession mit Otto Dix und Conrad Felixmüller.
C-Print auf PE-Papier
29,3 cm x 24,5 cm
Deutsches Kunstarchiv im Germanischen Nationalmuseum, Nürnberg © Waltraud Bauer
Aufnahmen von Festen zu einem bestimmten Motto, zu dem die Gäste verkleidet erschienen, lassen ebenso schmunzeln wie extravagante Porträts in zeitgenössischer Mode.
In Atelierräumen kann man Künstlern mit Palette und Pinsel oder Hammer und Meißel quasi bei der Arbeit über die Schulter blicken. Auch Frauen sind in der Auswahl vertreten, wie beispielsweise die Karikaturistin Franziska Bilek beim Hutmacher oder die Puppengestalterin Käthe Kruse am Schreibtisch. Überraschend viele Aufnahmen entstanden während des Ersten Weltkriegs, sie sind in der Rubrik „Im Krieg“ zusammengefasst.
Das Deutsche Kunstarchiv in GNM Nürnberg
5,4 cm x 5,3 cm
Deutsches Kunstarchiv im Germanischen Nationalmuseum, Nürnberg
Alle Fotografien gehören dem Deutschen Kunstarchiv im Germanischen Nationalmuseum, das seit 50 Jahren Vor- und Nachlässe von Malern, Bildhauern, Grafikern, Fotografen, Architekten, Kunstwissenschaftlern, Kunstsammlern und Kunstinstitutionen sammelt.
Der Schwerpunkt liegt auf der klassischen Moderne, doch auch das späte 19. Jahrhundert und die Nachkriegszeit sind gut vertreten. Anlässlich des runden Jubiläums der renommierten Einrichtung hat dessen Leiterin, Dr. Birgit Jooss, eine Auswahl an Fotografien zusammengestellt, thematisch gegliedert und digitalisieren lassen.
Ganz bequem von zu Hause aus kann sich jeder durch die historischen Aufnahmen klicken. Auf dem Bildschirm können Details vergrößert und damit eingehender betrachtet werden. Auch für die wissenschaftliche Forschung bedeutet diese online-Stellung eine große Arbeitserleichterung. Doch nicht alle auf den Fotos zu Sehenden wurden bislang identifiziert. Vor allem auf Gruppenbildern herrscht manchmal Unklarheit über Personen der zweiten Reihe. Hier bittet das Deutsche Kunstarchiv um Mithilfe. Unter jedem Bild steht ein Kontakt, an den sich jeder wenden kann, der ein ihm bekanntes Gesicht entdeckt. So können, hofft DKA-Leiterin Dr. Birgit Jooss, künftig weitere Lücken in der Forschung geschlossen werden.
16,9 cm x 11,4 cm
Deutsches Kunstarchiv im Germanischen Nationalmuseum, Nürnberg
(Pressemitteilung GNM Nürnberg)