Die Akademie Faber-Castell präsentiert am Wochenende vom 10. bis 12. Oktober 2025 in der Ausstellung „FAZIT 2025“ die Abschlussarbeiten des berufsbegleitenden Studiengangs Bildende Kunst folgender 10 Künstlerinnen: Katrin Burger | Kristina Gogoll | Ingrid Hotz | Louise Lutz | Elena Neuner| Brigitte Oberreuther-Oerthel | Nicole Priebe | Lydia Thurl | Li Xiao und Sandra Zenk.
Interessierte sind herzlich eingeladen einen umfangreichen Einblick in die aktuellen Arbeitsergebnisse zu gewinnen. Das Bild des Menschen, geprägt vom Wandel der Zeiten, ist neben Landschaft und Objekt ein zentraler Schwerpunkt. Überraschende Perspektiven sorgen für bewegende, berührende sowie staunenswerte Momente. Die Ausstellung wird am Freitag, den 10. Oktober um 18.30 Uhr durch den Kurator Prof. Jörg Bachhofer mit einer feierlichen Vernissage eröffnet.

Nachrichten aus einer anderen Welt? Die Tuschezeichnungen von Katrin Burger bestehen aus fragilen, rhythmisch beseelten, vertikalen Linien – Zeile für Zeile. So lassen sie an geheimnisvolle Schriftzeichen denken, deren Botschaft ein Rätsel, verborgen bleibt. Burger lässt Betrachterinnen und Betrachter somit auf poetische Weise über die Grundfragen von Kunst, Kommunikation sowie deren Möglichkeitsraum nachdenken.
Kristina Gogoll baut mit ihren Arbeiten Brücken zwischen der Zeit des Rokoko und dem Heute, indem sie Portraits aus ihrem ursprünglichen Kontext befreit und in eine andere, aktuelle Bildsprache überführt. So wird ein spannungsreicher Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart ermöglicht.
Prozess, Wandel und Wandlung spiegelt sich in den vielschichtigen, in gedämpften Farbtönen gearbeiteten Portraits, die Ingrid Hotz schafft. Anstelle von realistischer Klarheit setzt die Künstlerin auf großzügige Pinselstriche und Überlagerungen von Farbschichten. Ihre Portraits sind Sinnbilder dafür, dass menschliche Identität nie statisch, sondern immer in Veränderung, in Bewegung ist.
Landschaft als Spiegel der Seele, als Sehnsuchtsort, in dem sich Natur in all ihren Facetten nachspüren lässt, mal sanft und harmonisch, mal ungestüm und wild, sind in den panoramaartigen, horizontalen Gemälden von Louise Lutz zu erleben. Aus der Nähe betrachtet, geben sich diese dann jedoch als pure abstrakte Malerei zu erkennen.
Geradezu ikonische Kraft verleiht Elena Neuner ihren stilisierten Darstellungen von „Klosterfrauen“, die an traditionelle Madonnenbilder der Renaissance anknüpfen. Große, dunkle Augen blicken ernst, würdevoll, sanft aus dem Bildraum und strahlen tiefe Wahrhaftigkeit aus. Der über die gesamte Bildfläche gearbeitete Raster aus unzähligen leuchtenden vertikalen Farbstrichen verleiht den Bildern eine besondere, vibrierende Energie, die auf spirituelle Momente zwischen Präsenz und Transzendenz verweist.
Ausgangspunkt der Werkreihe „ohne Titel“ von Brigitte Oberreuther-Oerthel bilden Themen sowie menschliche Seins-Zustände, die sie ganz persönlich beschäftigen. Zu sehen sind eindringliche Portraits älterer Personen mit weißgrauen Haaren, die direkt Kontakt zum Bildbetrachter aufnehmen und dazu anregen über das eigene Leben und die noch verbleibende Zeit nachzudenken.
Fliegen oder fallen sie? Nicole Priebes Figuren, besser gesagt, menschliche, nackte Körper driften durch Raum und Zeit. Sie sind in der Bewegung, im freien Fall, in und über einer abstrahierten Landschaft. Damit spannt Priebe einen interpretationsoffenen Bogen von den Wandgemälden und der Malerei des Barocks bis in die Gegenwart. Neue Denk- und Wahrnehmungsräume werden eröffnet, denn Gäste sind eingeladen, im wahrsten Sinn des Wortes, verschiedene Standpunkte und Perspektiven einzunehmen.
Gräbt sich da ein Maulwurf aus einem menschlichen Körper? Lydia Thurl erforscht in ihren Werken eigentümliche, menschliche Befindlichkeiten. Mit Kohle, Bleistift und überbordender Phantasie, die offen für Skurriles und Abgründiges ist, bringt sie außerordentliche Seelenlagen und Körperzustände aufs Papier, die zum Wundern und Staunen anregen.
Ausgehend von dem im Deutschen bildlichen Begriff „Zwischen den Stühlen“ untersucht Li Xiao in ihrer Malerei die Konsequenzen und Herausforderungen des Lebens in unterschiedlichen Kulturen sowie die daraus resultierende Sehnsucht nach Orientierung. Als wirkungsvolle Metapher dient ihr die Evolutionsgeschichte des Stuhles als ein kulturelles Objekt.
Die Werke „Gefangen im Netz“ von Sandra Zenk zeigen lebensgroße Körper aus Kabelschrott, eingeschnürt in ein Geflecht aus Datenmüll. Wo einst Hände waren, ragen Kabel ins Leere, unfähig, das Echte zu berühren. Davor sind fragile Spuren von Natur zu entdecken: ein stilles Gegenüber, das daran erinnert, was die Menschheit zu verlieren hat.
Termine und Öffnungszeiten
Ort: Akademie Faber-Castell, Mühlstraße 2, Stein, 90547 Stein
Vernissage: Freitag, 10. Oktober 2025, 18:30 Uhr (Eintritt frei)
https://www.akademie-faber-castell.de/akademie-faber-castell-studium-ausbildung-jugendkunst.html
Öffnungszeiten (Eintritt frei):
Samstag, 11. Oktober 2025, 11:00 bis 17:00 Uhr
Sonntag, 12. Oktober 2025, 11:00 bis 16:00 Uhr
Kostenlose Führung durch die Ausstellung mit Kurator Prof. Jörg Bachhofer am Samstag, 11. Oktober 2025 um 14:00 Uhr
Katalog
Die Ausstellung wird in einem Katalog dokumentiert, der über die Verwaltung der Akademie Faber-Castell zu beziehen ist.