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Eröffnung der 8. Biennale für Zeichnung im Neuen Museum Nürnberg

Das Neue Museum Nürnberg lädt am Donnerstag, 20. März 2025 um 19 Uhr zur Eröffnung der Ausstellung Kulikunst. Biennale der Zeichnung in drei Räumen ein.

Am Eröffnungsabend findet außerdem in Kooperation mit dem Krakauer Haus um 19.30 Uhr die Performance Pimoa Chthulu von Małgorzata Markiewicz und Patryk Zakrocki statt.

Performance zur Eröffnung

Hauptbestandteil der Performance von Małgorzata Markiewicz ist ein großformatiges Objekt aus schwarzer Schafwolle, das an ein Spinnennetz, einen Oktopus oder ein Netzwerk verbundener menschlicher Körper erinnert.
Der kriechende Organismus wird durch die Klänge der Bratsche, gespielt von Patryk Zakrocki, zum Leben erweckt.

Die Skulptur wurde von der Künstlerin und Magdalena Stefańska in der Häkeltechnik gefertigt. Małgorzata Markiewicz betont, dass die Zusammenarbeit mit anderen Frauen – sowohl Künstlerinnen als auch Handwerkerinnen, die in der Geschichte und Kunst oft übersehen werden – einen wesentlichen Bestandteil ihres kreativen Ansatzes darstellt und ein zentrales Element ihrer künstlerischen Praxis ist.
Ihre Arbeiten werden als soziale Skulpturen oder partizipatorische Kunst beschrieben, bei denen der Prozess der Zusammenarbeit und der Aufbau zwischenmenschlicher Beziehungen genauso wichtig sind wie das Werk selbst.

Die Performance, die zur Eröffnung des Biennale Rysunku präsentiert wurde, kann als Metapher für die Zusammenarbeit vieler Institutionen gelesen werden, die gemeinsam die Realisierung dieses Kunstereignisses ermöglichen.

„Pimoa Chthulu“ ist eine fiktive Spinnenfigur in der Philosophie von Donna J. Haraway, inspiriert von der real existierenden Spinnenart Pimoa Cthulhu, die in Kalifornien vorkommt. In ihrem Konzept des „Chthuluzän“ geht es um die Suche nach Verbindungen zwischen der unterirdischen Welt, dem Geflecht von Pflanzen und Tieren und dem, was darüber liegt, einschließlich des Menschen. Leben und Tod vollziehen sich in diesem Netzwerk wechselseitiger Abhängigkeiten.  

Zeichnung ist Linie – sie zerschneidet die Realität und unterteilt sie in Räume, doch sie verbindet auch unterschiedliche Sphären. Die Linie nimmt in der Häkeltechnik von Małgorzata Markiewicz die Form von Wolle an – verflochten, verknotet und zu Strukturen gewoben. Materialität und Symbolik greifen ineinander.   

Das künstlerische Schaffen von Markiewicz ist geprägt von der ständigen Suche nach neuen Ausdrucksformen und der Erweiterung künstlerischer Grenzen. Sie transformiert Kleidung in Kunstobjekte und verwischt die Grenzen zwischen textiler Kunst und Handwerk. „Pimoa Chthulu“ ist ein monumentales Netz aus schwarzer Schafwolle, das an ein Spinnennetz oder einen Oktopus erinnert. Es entstand in Zusammenarbeit mit anderen Frauen und symbolisiert Gemeinschaft und kollektive Kraft. Die unsichtbare, aber fundamentale Rolle von Fürsorgearbeit und gemeinschaftlichem Handeln ist ein zentrales Thema in Markiewicz’ Kunst.  

Die musikalische Komposition für die Performance stammt von Patryk Zakrocki, der sich von volkstümlichen Rhythmen, insbesondere der Tarantella – dem Tanz der Spinne – inspirieren ließ. Seine tranceartigen Klänge, die an Reinigungsrituale und die Vertreibung böser Geister erinnern,  erzeugen eine Spannung zwischen Faszination und Angst. Wilde, von der Bergmusik inspirierte Motive verstärken die Intensität der Erfahrung und führen das Publikum in einen rituellen Zustand der Erhebung.  

„Pimoa Chthulu“ ist eine Reise durch Mythologie, Philosophie und Kunst, die verschiedene Ideen und Kontexte zu einem organischen Netzwerk verwebt. Die symbolischen acht Beine der Spinne stehen für die Institutionen und Akteur:innen, die gemeinsam die Biennale der Zeichnung formen – so wie ein Spinnennetz aus Verbindungen besteht, so entsteht auch die Biennale durch Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung. 

Ausstellung im Neuen Museum

Die Eröffnung der Ausstellung im Neuen Museum ist gleichzeitig der offizielle Startschuss für die 8. Biennale der Zeichnung in der Metropolregion Nürnberg.

Erstmalig ist der Biennale-Beitrag im Museum einem speziellen Zeichnungs­medium gewidmet, dem Kugelschreiber. Ursprünglich erfunden, um dem Füllfederhalter eine nicht klecksende Alternative an die Seite zu stellen, gehört er eher zu den alltäglichen Utensilien denn zu den künstlerischen Werkzeugen. Seit den 1960er Jahren übt das Medium jedoch in der Kunst eine ungebrochene Faszination aus.

Die Ausstellung im Neuen Museum spannt einen weiten Bogen von Alighiero Boetti (1940–1994) und Werner Knaupp (geb. 1936 in Nürnberg) über Stadtansichten von Friedrich Neubauer (1912–2004) hin zu aktuellen Positionen: Ambra Durante (geb. 2000 in Genua), Nadine Fecht (geb. 1976 in Mannheim) und Thomas Müller (geb. 1959 in Frankfurt am Main) bieten den Werken aus den 1970er Jahren ein vielseitiges Gegenüber.


Pressemitteilung Neues Museum Nürnberg

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