David Luis Grimm arbeitet als Künstler vorwiegend plastisch und installativ, sowie in angrenzenden Bereichen. Er lebt und arbeitet in Nürnberg und Bamberg. Nach einem anfänglichen Studium der Architektur an der UDK Berlin, studierte er Kulturwissenschaften/Europäische Ethnologie und Kunstgeschichte an der Universität Bamberg mit Abschluss im Jahr 2015. Im Anschluss studierte er an der Akademie der bildenden Künste in Nürnberg bei Prof. Christian Philip Müller und Prof. Ottmar Hörl.

Nationalsymbole, ein Parkplatzschild, Schraubzwingen, Baustellenmaterial, das Feld der Arbeiten von David Luis Grimm scheint weit gestreut. Ein verkohlter europäischer Kontinent und eine Deutschland-Flagge als Unterhosen-Schnittmuster tragen einen politischen Hintergrund ganz offensichtlich nach außen. Weniger klar artikulieren sich die Konstrukte aus Schraubzwingen, Schaltafeln, Dachlatten: Systeme die kurz vor dem Kollaps stehen, oder einfach statische Spiele? Die Deutungshoheit über seine Arbeiten möchte der studierte Kunsthistoriker und Kulturwissenschaftler nicht nur selbst verantworten. Wahrnehmungskontext und Erfahrungshorizont sind letztlich individuelle Fragen. In seinem Fall gehört dazu auch noch ein versuchtes Architekturstudium, Jobs als Bauarbeiter, Bühnenbildner, Mediendesigner und in den letzten Jahren das Studium an der Akademie der bildenden Künste in Nürnberg.
Das konstruktiv Denkbare und statisch Erfassbare zu überschreiten ist ein wichtiger Antrieb seiner Arbeiten, bei denen dieser Werdegang durchscheint. Aber auch das Ausloten von Funktionalität und Potential vorgefundener Objekte und Raumsituationen. Hieraus entstanden Arbeiten, die sich an den Grenzbereichen von Skulptur und Performance bewegen. Arbeiten die keine finale Form behaupten, sondern nur lose durch ihre materielle Zusammensetzung und ein Konstruktionsprinzip definiert sind, wie z.B. acht ineinander gesteckte Schraubzwingen. Oder auch Arbeiten, die in einer performativen Kooperation den Vorgang der Konstruktion an sich und die Kommunikation darüber als Erfahrung thematisieren, während ein Endpunkt der Konstruktion nur temporär bestehen bleibt.
Hierbei wird stetig verhandelt, was aus den gegebenen Umständen heraus möglich erscheint, und was den Weg der erfahrbar gemachten Realität einnimmt. Der Ereignishorizont bildet sich anhand jeder einzelnen Handlung, womit sich temporäres mit kontemporärem verbindet: Aus Spiel wird Ernst.
Die politische Gegenwart sollte man als Künstler zur Zeit nicht ignorieren. Neben den Abstrakten Konstruktionen versucht David Luis Grimm auf ganz konkreter Ebene mit Fotorecherchen und Ortsbegehungen an den Tatorten der Morde des NSU in Nürnberg zu reagieren. In der direkten Konfrontation, ohne mediale Vermittlung, kann er der Ohnmacht des Einzelnen gegenüber der Uferlosigkeit des Themas begegnen und stellt fest: Engagement, das beginnt zunächst bei einem selbst. (Text: FRANZ KAfkA, www.franzkafkaverein.de)
Foto: Marc Limousin
Foto: Marian Lenhard

Alternative für Deutschlandflaggen, Schnittmuster Typ ‘Unterhose’, 2017
Foto: Olga Seehafer
Nächste Ausstellungstermine
‚space is the place‘ – Halle 6, Kunst-und Kreativquartier München, 25.10. – 31.10.2018
‚Fürther Glanzlichter‘ – Lichtinstallationen im öffentlichen Raum der Innenstadt Fürth, 10.11.2018
Websites
- www.davidluisgrimm.com
- Instagram @david_luis_grimm
- Projektseiten: www.franzkafkaverein.de // www.klassehoerl.de // www.responsorium.de // www.grimmmdesign.eu
CV
David Luis Grimm arbeitet als Künstler vorwiegend plastisch und installativ, sowie in angrenzenden Bereichen. Er lebt und arbeitet in Nürnberg und Bamberg. Nach einem begonnenen Studium der Architektur an der UDK Berlin, studierte er Kulturwissenschaften/Europäische Ethnologie und Kunstgeschichte an der Universität Bamberg mit Abschluss im Jahr 2015. Im Anschluss studierte er an der Akademie der bildenden Künste in Nürnberg bei Prof. Christian Philip Müller und Prof. Ottmar Hörl.
Er ist Teil der internationalen Performancegruppe ‘das responsorium’. 2016 gründete er den Kunst-und Kulturverein ‚FRANZ KAfkA – Künstlerischer Arbeitskreis für kulturellen Antrieb‘, zusammen mit anderen jungen Künstlern, Musikern und Kuratoren.
Als Kurator organisierte er diverse Gruppenausstellungen, etwa beim Festival ‘FK:K’ mit dem FRANZ KAfkA e.V., oder bei ‘kontakt – das Kulturfestival’ von 2013-2016. Zuvor sammelte er Erfahrung im kuratorischen Bereich u.a. am ägyptischen Nationalmuseum in Kairo, dem Goethe Institut in Kairo.
Er arbeitete mit mehreren Architekten zusammen, u.a. Fernando Menis und Saqib Aziz. Im Bereich der angewandten Künste erhält er regelmäßig Aufträge als freier Bühnenbildner für Theater und Fernsehen, sowie als Grafik- und Mediendesigner.
David Luis Grimm wurde 1989 geboren und lebte auf den Kanarischen Inseln, in Ägypten und seit 2009 überwiegend in Deutschland.
Fotos: David Luis Grimm