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Akademie Faber-Castell – Rektor Prof. Uli Rothfuss im Interview

Akademie Faber-Castell, Alte Mine, Foto: Jan Rygl

Die Akademie Faber-Castell in Stein bietet mit fünf Fachbereichen (Bildende Kunst, Design, Kunst- und Gestaltungstherapie / Kreativpädagogik, Literatur und Jugendkunstschule) ein breites Angebot für die Studierenden an.

Rektor Prof. Uli Rothfuss spricht im Interview über die Akademie, die Zusammensetzung und Inhalte der Studiengänge und die beruflichen Möglichkeiten, die ein Studium an der Akademie Faber-Castell bietet.

Prof. Uli Rothfuss im Interview über die Akademie Faber-Castell in Stein

Akademie Faber-Castell, Alte Mine, Foto: Jan Rygl

Akademie Faber-Castell, Alte Mine, Foto: Jan Rygl

Kunstnürnberg: Wie sah die Akademie Faber-Castell zu dem Zeitpunkt aus, als Sie nach Stein gerufen wurden?

Uli Rothfuss: Als ich vor gut drei Jahren nach Stein berufen wurde, um die Leitung der Akademie zu übernehmen, hatte ich den Auftrag, die Akademie neu auszurichten und weiterzuentwickeln. Bereits vor meiner Zeit gab es ein Angebot an Workshops und auch nichthochschulische Studien, jedoch sollte die Akademie mit Hilfe von neuen Programmen zu einer Institution auf Hochschulniveau entwickelt werden. Wir fragten uns natürlich, wie wir dieses Vorhaben am besten umsetzen können und haben daraus dann das Modell entwickelt, mit dem wir heute arbeiten – ein fließendes Modell, das eine ständige Weiterentwicklung erlaubt.

Ich komme selber aus dem Hochschulbereich. Bevor ich zur Akademie Faber-Castell kam, war ich zunächst Prorektor und Geschäftsführer einer Hochschule in Baden-Württemberg, wo ich herkomme, dann Rektor einer Fachhochschule in Berlin, die ich mit aufgebaut und zur staatlichen Anerkennung gebracht und dann noch sechs Jahre geleitet habe. Dabei wurden auch die sogenannten Bologna-Reformen, also die Änderungen des Aufbaus des Studiums in Bachelor- und Mastersystem, Modularisierung usw. eingeführt. Ich brachte also eine ganze Menge an hochschulischer wie auch Bildungsmanagement-Erfahrung mit.

Mit dieser Erfahrung kam ich nach Stein, was für mich sehr spannend und reizvoll war, weil ich von Haus aus Kultur- und Sozialwissenschaftler und selbst literarisch und publizistisch tätig bin, und gerne solch eine interessante Aufgabe an einer Einrichtung übernehmen wollte, die sich auf die Bereiche Kunst und Kultur fokussiert – und in die ich auch meine Erfahrung als Hochschul- und Bildungsmanager einbringen kann. Dass im Hintergrund der Akademie als Träger das Unternehmen Faber-Castell steht, wohl weltweit das explizit für die Herstellung von Kreativmaterialien auf höchstem Niveau anerkannte renommierte Unternehmen schlechthin, machte die Entscheidung, sich zu bewerben, leicht.

Die beiden Bereiche Kultur, und zwar im Tun und in der Wissenschaft, und das Hochschulmanagement zusammenzubringen machte für mich den Reiz aus. Ich konnte mich einerseits um einen Bereich kümmern, der sehr stark mit Kreativprogrammen wie Kunst und Design und jetzt auch Literatur zu tun hat und andererseits neue Studiengänge entwickeln, Kooperationen mit Hochschulen aufbauen, wir haben hier inzwischen formale Kooperationen mit Akademien in Prag und Stettin, und im Endeffekt die Akademie auf Hochschulniveau anheben.

Das Unternehmen Faber-Castell hat einen sehr hohen Qualitätsanspruch und versteht sich als Produzent der Materialien für Kreative. Dies sollte in der Akademie gespiegelt werden, wo Programme für Kreative angeboten werden sollen. Faber-Castell versteht sich mit seinen Produkten als Lebensbegleiter, das heißt, die Produkte begleiten eigentlich die Menschen durch ihr gesamtes Leben. So sehe ich auch die Aufgabe der Akademie: Ein Kompetenzzentrum für lebenslanges Lernen auf hohem Niveau im Kreativbereich zu sein. Jeder erinnert sich an seine Faber-Castell-Stifte aus der Kindheit, und diesen Aha-Effekt haben viele, die nach Stein kommen und eine Führung durch das Unternehmen machen, auch. Selbstverständlich arbeiten wir an der Akademie in großzügigen, sehr schönen Ateliers der ehemaligen Minenfabrik und nutzen in den Kreativkursen die ganze Produktpalette von Faber-Castell.

© Akademie Faber-Castell

© Akademie Faber-Castell

Kunstnürnberg: Welche Programme bietet die Akademie Faber-Castell an?

Uli Rothfuss: Die Akademie soll auch im Bildungsbereich Lebensbegleiter sein, das war die Maßgabe, die wir mit dem Unternehmensinhaber Anton Wolfgang Graf von Faber Castell, mit der Unternehmensführung und mit unserem beratenden Gremium, dem Beirat der Akademie, entwickelt haben. Also nicht nur mit Programmen für Kinder, Jugendliche oder Schulabgänger, sondern letztlich für jeden, für Menschen in allen Lebensaltern, die sich auf hohem Niveau mit Kunst und kreativem Tun auseinandersetzen wollen.

Deshalb haben wir Programme aufgebaut, die von der Jugendkunstschule bis hin zu Seniorenprogrammen alles abdecken. Und das auf hohem Niveau. Dies umfasst natürlich die verwendeten Produkte, aber auch die Lehre und die kontinuierliche Betreuung, gerade auch für Leute, die irgendwann in ihrem Leben sagen, sie würden gerne auf Hochschulniveau in einem kreativen Bereich, Bildende Kunst, Design oder Literatur, studieren. An diesen Programmen haben wir in den letzten drei Jahren sehr stark gearbeitet. Inzwischen konnten wir im Designbereich ein Hochschulprogramm ansiedeln (Vollzeit, drei Jahre, und berufsbegleitend, dreieinhalb Jahre), das Studium in der Bildenden Kunst (berufsbegleitend, drei Jahre und zwei Jahre Aufbaustudium) weiterentwickeln, ein neues Weiterbildungsstudium „Literarisches Schreiben und Kulturjournalismus“ (berufsbegleitend, drei Jahre) und ein Weiterbildungsstudium „Zeichnung, Illustration, Karikatur“ (berufsbegleitend, zwei Jahre) ansiedeln.

Selber Hochschule zu werden war mir zu unwägbar. Das habe ich zwar in Berlin erfolgreich umgesetzt, aber in Bayern ist in Bezug auf Bildungsprogramme und deren Anerkennung vieles anders als Berlin. Deshalb haben wir gesagt, wir nutzen die Möglichkeiten des Föderalismus in Deutschland und kooperieren mit jeweils in ihren Bereichen staatlich anerkannten oder staatlichen Hochschulen in unterschiedlichen inhaltlichen Feldern, die für uns passende Programme und Studienformen anbieten, und über die wir hier in Stein dann, nach entsprechenden Akkreditierungen, auf uns zugeschnittene Programme anbieten können.

Zunächst waren recht umfangreiche Akkreditierungsverfahren zu durchlaufen, die wir alle geschafft haben. Wir sind jetzt als Studienzentrum einer Hochschule für den Designbereich hochschulisch akkreditiert. Die anderen Bereiche der Akademie Faber-Castell, soweit es kontinuierliche Programme sind, werden sicher im Laufe der Zeit nachziehen.

Im Moment haben wir über achtzig Hochschulstudierende, die sich auf einen Bachelorabschluss im Vollzeitstudium oder im berufsbegleitenden Studium Grafik-Design vorbereiten. Wichtige Weiterentwicklung im Oktober 2016 war, dass wir auch in einem Vollzeitprogramm für Schulabgänger in Design eine Studienmöglichkeit anbieten, wir also während der ganzen Woche ein echtes Akademie- und Hochschulleben am Ort haben. Dazu kommen noch etwa 150 Studierende in den anderen Studienprogrammen, sodass wir insgesamt etwa 230 Studentinnen und Studenten an der Akademie Faber-Castell, im Gebäude der Alten Mine in Stein, haben.

Der Masterstudiengang für Design ist ebenfalls bereits akkreditiert und beginnt voraussichtlich nächstes Jahr. Wir wollen den Master zusammen mit der Hochschule und dem Unternehmen Faber-Castell international, also in Englisch, anbieten.

Akademie Faber-Castell, Foto: Jan Rygl

Akademie Faber-Castell, Foto: Jan Rygl

Kunstnürnberg: Wie gestaltet sich ein Studium an der Akademie Faber-Castell? Welche Möglichkeiten haben die Studierenden?

Uli Rothfuss: Wir möchten Lebensbegleiter sein, also für junge Menschen, für Schulabgänger, aber auch für Menschen mittleren Alters, die beruflich bereits ein Stück weit arriviert sind oder Lebensphasen durchlaufen, in denen sie sich auch anders orientieren können, und diesen Menschen Studienformen anbieten, die Ihnen entgegenkommen.

Das erfolgt mit Teilzeitangeboten, mit Online-Unterstützung oder in Kompaktseminaren am Wochenende. Wir haben also Studienmodelle aufgebaut, die es den Menschen erlauben, sich neben ihren Berufen oder familiären Pflichten weiterzubilden. Und zwar mit dem Anspruch, den das Unternehmen Faber-Castell auch hat: High Qualitiy – hohe Qualität.

Unser Anspruch an uns selbst ist aus den seit langer Zeit entwickelten Kernwerten des Unternehmens Faber-Castell herausentwickelt, hohe Qualität anzubieten, sich stetig weiterzuentwickeln und über das für den Studienabschluss Erforderliche hinaus, Seminare und Workshops anzubieten, die mit dem Studium zu tun haben und eine weitere Orientierung erlauben, dabei jeweils auch neue Entwicklungen aufzunehmen, und dies alles eingebunden in ein Netzwerk von spannenden Partnern aus Hochschule und Praxis.

Wir haben nicht nur einzelne Design-, Kunst-, Literatur- oder Illustrationskurse, sondern verzahnen diese auch ineinander. Wir bieten Seminare an, in denen beispielsweise die Designstudenten Kunstkurse in der Druckwerkstatt oder Porträtzeichnen besuchen können. Die Designer können aber auch in den Literaturbereich gehen, und, was für Designer wichtig ist, hier einen Einblick ins Storytelling bekommen. Inzwischen kommen so bereits erste gemeinsame Projekte, wie ein illustriertes Kinderbuch, zustande.

Wir wollen immer mehr fächerübergreifend, also interdisziplinär, arbeiten. Aber natürlich werden in erster Linie die Programme, die durch unsere Akkreditierung umfasst sind, abgearbeitet und die Grundlagen vermittelt.

Fachbereich 1: Bildende Kunst

Der erste Fachbereich der Akademie Faber-Castell behandelt die Bildende Kunst. Das Studium wird im Moment als rein berufsbegleitender Studiengang angeboten. Das unterscheidet den Studiengang zum Beispiel von der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg. Der Studiengang ist für Leute ausgelegt, die neben ihrem Beruf noch Kunst, das künstlerische Tun, studieren wollen, oder in die Pensionierung hinein etwas Neues auf hohem Niveau lernen wollen. Wir haben also auch Studierende mit gut sechzig, die sich für die Zeit nach der bisherigen Berufstätigkeit einen Lebenstraum erfüllen und ein Kunststudium beginnen, das fünf Jahre dauert, die nochmals richtig „durchstarten“.

Im dreijährigen Grundstudium Bildende Kunst und einem zweijährigen Aufbaustudium lernen die Studierenden in Kompaktseminaren alle wichtigen künstlerischen Techniken. Zum Beispiel Druck, Kompositionslehre, Farblehre, Mischtechniken, experimentelle Malerei/Zeichnen, Porträt, Akt, aber auch natürlich Theoriefächer wie Kunsttheorie oder Kunstgeschichte. Der Schwerpunkt liegt klar in der Gattung Malerei und Zeichnen und nicht der Skulptur, obwohl wir auch Bildhauerkurse an der Akademie und Steinbildhauer-Workshops im Sommer im Schlosspark anbieten.

Und, wichtig ist auch: Nach dem Abschluss des Studiums kann man wiederkommen und Kurse zur Auffrischung belegen oder sich weiter spezialisieren.

Fachbereich 2: Design

Neben der Malerei haben wir den Fachbereich Design mit dem Studiengang Grafik-Design etabliert, der berufsbegleitend bereits seit drei Jahren läuft. Dieser Studiengang ist ausgerichtet auf Menschen, die sich im Bereich Grafik-Design weiterentwickeln wollen, also oft als Aufbauqualifizierung oder als Qualifizierung für den Umstieg aus dem bisherigen beruflichen Bereich in einen gestalterischen Beruf. Die Studenten haben oft eine Ausbildung zum Mediengestalter oder Werbekaufmann gemacht und möchten einen Hochschulabschluss ergänzen.

Ebenso ist der Studiengang für Umsteiger ausgelegt, die aus verschiedensten Gründen in gestalterische Aufgaben reingerutscht sind und nun ein Bildungsprogramm benötigen, um ihre Fähigkeiten zu verbessern und zugleich einen formalen Hochschulabschluss zu erwerben.

Es gibt aber auch Menschen aus designfernen Berufen wie BWLer oder Bankkaufleute, die sagen, sie möchten ihren Job nicht ein Leben lang machen, sondern kreativ arbeiten und eventuell den Beruf wechseln, wofür sie vorher einen offiziellen Abschluss machen wollen.

Wir haben aber auch Studierende, die aus dem Ausland kommen und deren Diplome hier nicht richtig anerkannt sind. Sie benötigen einen Abschluss, um in Deutschland beruflich Fuß fassen zu können.

Für die Dozenten ist dies eine Herausforderung. Sie haben es nicht mit Anfängern zu tun, die bei null stehen und die man leicht prägen kann, sondern hier herrscht ein viel entwickelterer Werkstattcharakter mit einer hohen und diskursiven Kultur der Diskussion.

Des Weiteren gibt es auch Studierende, die von Firmen zur Weiterqualifizierung geschickt werden. Die Firma bezahlt ihren Mitarbeitern beispielsweise als Bonus das Studium, damit sie sich weiterentwickeln können. Ebenso berät mitunter die IHK Weiterbildungswillige, zu uns zu kommen, da wir entsprechende berufsbegleitende Modelle anbieten. Gerade im Beruf des Mediengestalters kann man sich schwer weiterentwickeln. Es besteht zum Beispiel nicht die Möglichkeit, einen Meister zu machen. Auch Menschen ohne Abitur können bei uns eine gestalterische Begabtenprüfung absolvieren, auf die wir hier auch vorbereiten, und so anschließend ohne Hochschulreife studieren, den Bachelor of Arts machen und dann weiterstudieren.

Akademie Faber-Castell, Foto: Jan Rygl

Akademie Faber-Castell, Foto: Jan Rygl

Kunstnürnberg: Man bewirbt sich also mit einer Mappe und zeigt was man kann?

Uli Rothfuss: Wir sind eine kleine, feine Einrichtung, die auf jeden Studienbewerber individuell eingehen kann. In der Regel steht am Anfang ein ausführliches, persönliches Gespräch, zu dem die Studieninteressierten bereits eine Auswahl an gestalterischen Arbeiten mitbringen. Da sieht man sehr schnell, ob eine Eignung für das Studium vorhanden ist. Diese Gespräche werden, wenn nötig, auch zwei, drei Mal fortgeführt. Und wer eine gestalterische Begabtenprüfung machen muss, weil er keine Hochschulreife hat, bekommt zeichnerische Aufgaben unter Aufsicht. Aber wir fragen jetzt nicht Bio oder Mathe ab – es geht rein um die gestalterische Begabung.

Das berufsbegleitende Grafik-Design-Studium dauert sieben Semester, also dreieinhalb Jahre. Es wird an ca. zehn bis zwölf Samstagen pro Semester von 9–16 Uhr unterrichtet, und die Studierenden bekommen außerdem noch Lehrhefte (60–80 Seiten), die parallel durchgearbeitet werden müssen. Außerdem gibt es Tutorien, Zusatzseminare, auch Online-Lehranteile, sodass wir hier eine Kombination aus Präsenz- und Fernlehre haben.

An den Samstagen wird der Inhalt der Lehrhefte an spezifischen Fallbeispielen aus der Praxis der Dozenten durchgenommen, aber auch Theorie unterrichtet. Das Studium ist etwa so aufgebaut: 40 Prozent gestalterische Inahlte (Zeichnen, Typografie, Screendesign usw.) was dann im Laufe des Studiums zunehmend in Webdesign/Screendesign und in konkrete Projekte übergeht. Wir bieten Schwerpunktfächer „Digitale Applikationen“ und „Unternehmenskommunikation“ an. 30 Prozent des Studiums behandeln Management- und BWL-Fächer. Viele Grafiker kommen schnell in die Situation, dass sie sich selbstständig machen wollen, wofür Projektmanagement, Finanzbuchhaltung oder die Frage, wie ich ein Unternehmen gründe, wichtig sind. Dies wird aber nicht trocken vermittelt, sondern immer in Bezug auf das Berufsfeld an konkreten Fallbeispielen. Zu den Managementfächern gehört zum Beispiel auch Businessenglisch, interkulturelles Management, Konfliktmanagement mit Mitarbeitern/Kunden. Die 30% umfassen also nicht nur Finanzmanagement wie das Lesen von Bilanzen, sondern man lernt angewandt in Rollen- und Praxisspielen wichtige Fähigkeiten für den Beruf.

Die letzten 30 Prozent des Studiums sind Theoriefächer wie Wahrnehmungspsychologie, Designgeschichte, Kommunikations- und Medienwissenschaften. In den Theoriefächern gibt es Klausuren, für die man lernen muss, in den gestalterischen Fächern, wie in der Praxis, aber vor allem Projektarbeiten und Präsentationen, die auf den Beruf und die Bachelorarbeit vorbereiten.

Außerdem haben wir ein Praxispartnerkonzept aufgebaut, und damit stellen wir unser Studium wirklich einzigartig in der Designausbildung, so dass wir fast in Richtung Duales Studium gehen. Wir bieten unseren Studierenden die Möglichkeit, im Vollzeit- und im berufsbegleitenden Studium, wer es möchte, an ein bis zwei Tagen in der Woche in Partnerfirmen aus dem gestalterischen Bereich, also in Werbe- und Grafikagenturen oder in Marketingabteilungen großer Unternehmen, natürlich auch bei Faber-Castell, zu arbeiten. Das bietet mehrere Vorteile, wie den direkten Theorie-Praxistransfer für das Studium und für die Praxis, eine Vergütung in Höhe von einigen hundert Euro im Monat, mit der ggf. das Studium mitfinanziert werden kann, die Schaffung der Möglichkeit, eine Anstellung in der Firma nach Studienabschluss zu erhalten, und wenn die Studenten im Rahmen dieser Praxistätigkeit Projekte in den Unternehmen umsetzen, wird die Arbeit für die im Studium vorgeschriebene Praxiszeit angerechnet. Man muss dann im fünften/sechsten Semester keine dreimonatigen Praktikumsprojekte mehr machen und kann ggf. schon früher mit der Vorbereitung der Bachelorarbeit beginnen.

Akademie Faber-Castell, Malerwerkstatt, Foto: Jan Rygl

Akademie Faber-Castell, Malerwerkstatt, Foto: Jan Rygl

Kunstnürnberg: Mit welchen Unternehmen kooperiert die Akademie Faber-Castell?

Uli Rothfuss: In erster Linie natürlich Faber-Castell selbst. Da haben wir einen direkten Zugang, direkter als jemand, der sich von außen bewirbt. Aktuell kooperieren wir noch mit fünfzehn bis zwanzig Unternehmen vorwiegend aus der Metropolregion Nürnberg, z.B. mit Kommunikationsagenturen wie machen.de in Fürth oder Scharvogel und Klotz in Langenzenn, aber auch mit Firmen wie der HUK Coburg oder der DATEV, fast täglich kommen Anfragen und neue Partner hinzu.

Kunstnürnberg: Welche Aufgaben muss man in diesen Praxisprojekten umsetzen?

Uli Rothfuss: Man muss ein Projekt identifizieren, an dem, neben anderen Arbeiten bei den Praxispartnern, kontinuierlich gearbeitet wird und über das auch ein Bericht geschrieben werden kann. Zum Beispiel eine Webseite für einen Verein oder für eine kleine Firma gestalten. Außerdem bekommen die Studierenden Betreuung vor Ort. Also der Chef betreut und schaut auf die Arbeit und begleitet den Bericht, aus dem im idealen Fall auch eine Bachelorarbeit entstehen kann, die dem Unternehmen nutzt.

Seit Oktober 2016 bieten wir ein Vollzeitstudium Grafik-Design an. Das Studium richtet sich in erster Linie an Schulabgänger mit Abitur oder Schüler, die das Fachabitur, im Idealfall der Fachrichtung Gestaltung, gemacht haben. In Nürnberg befindet sich ja die Staatliche Fachoberschule, die nach Lothar von Faber, dem Unternehmenspatriarchen von Faber-Castell, benannt ist, es kommen aber auch Fachabiturienten von anderen Gestaltungsfachoberschulen wie von den Montessori-Fachoberschulen Nürnberg oder Lauf zu uns.

Das Studium dauert für Vollzeitstudenten drei Jahre, was heute beim Bachelorstudium üblich ist, und der Unterricht findet regelmäßig von Montag bis Donnerstag statt, sodass die Studenten noch ein bis eineinhalb Tage Zeit für ihre studienbegleitende Praxistätigkeit haben.

Fachbereich 3: Kunst- und Gestaltungstherapie/Kreativpädagogik

Der dritte Fachbereich ist Kunst- und Gestaltungstherapie, den wir in Kooperation mit dem IHP Institut für humanistische Psychologie in Nordrhein-Westfalen anbieten. Hierbei handelt es sich um eine Aufbauausbildung entweder für Menschen in Sozialberufen, die ihre Kompetenzen in den kreativen Bereichen ergänzen wollen oder für künstlerische Berufe, deren Tätigkeitsfeld sich in den sozialen Bereich ausstreckt. Die Studierenden belegen Kreativkurse aber auch Programme aus dem Bereich der Therapiefächer. Sie lernen beispielsweise den Umgang mit traumatisierten Kindern aus Kriegsgebieten oder auch mit Schlaganfallpatienten, die Schwierigkeiten haben sich zu artikulieren.

In diesem Fachbereich haben wir neu ein Weiterbildungsprogramm „Kreativpädagogik“ angesiedelt, hier bilden wir Menschen aus künstlerischen oder sozialen Berufen zu Pädagogen weiter, die an Kunstschulen arbeiten wollen, oder auch die kreative Pädagogik z.B. in der Seniorenarbeit einsetzen wollen.

Akademie Faber-Castell, Foto: Jan Rygl

Akademie Faber-Castell, Foto: Jan Rygl

Fachbereich 4: Literatur

Der vierte Fachbereich, ganz neu, widmet sich der Literatur und dem Journalismus als Tun, also dem kreativen Schreiben. Er wurde letztes Jahr gestartet, und es war ein Anliegen meinerseits, diesen Programmbereich zu etablieren – weil ich selber aus diesem Bereich komme, selbst seit vielen Jahren literarisch und kulturpublizistisch tätig bin, und erkannt habe, dass es eigentlich nicht wirklich Programme gibt, die einen unterstützen, wenn man sich in der Literatur professionalisieren will. Insbesondere Menschen, die in ihrem Leben Literatur zu schreiben beginnen, meistens nebenberuflich, finden zwar einzelne Kurse, die sie z.B. in gewissen Schreibtechniken unterstützen, aber kaum zusammenhängende Programme, die sie in ihrer künstlerischen Entwicklung begleiten. Dies gilt gerade für Seiteneinsteiger. Wir wollten ein Angebot für Menschen machen, die aus ganz verschiedenen Berufen kommen und irgendwann mit dem Schreiben beginnen. Das hängt oft mit bestimmten Lebensereignissen zusammen oder einfach mit der Tatsache, dass man gerne schreibt. Und diese Menschen merken an einem gewissen Punkt, dass sie nicht mehr weiterkommen und im Schaffensprozess steckenbleiben. Ihnen fehlt oft die Erfahrung, ein Netzwerk und sie wissen nicht, wie man auf einen Verlag zugeht.

Wir haben das Weiterbildungsstudium Literarisches Schreiben und Kulturjournalismus entwickelt und bereits bolognakonform modularisiert. Er soll auch künftig akkreditiert werden. Und es bereitet auf eine, sei es haupt- oder nebenberufliche, Tätigkeit im Literatur- und publizistischen Betrieb vor, es schafft auch ganz konkret Zugänge zu Netzwerken, zu Verlagen, Radio- und Fernsehsendern, zu Literaturfestivals und –agenturen.

Das Alter der Teilnehmer ist von Anfang zwanzig bis Mitte fünfzig recht breit gefächert, so dass hier längere und kürzere Schreiberfahrung und verschiedene Berufserfahrungen aufeinandertreffen. Das Studium ist am Anfang etwas breiter gefächert und spezialisiert sich im Laufe der Semester stark. Die Studierenden können beispielsweise mit Schwerpunkt in die Prosa oder Lyrik gehen, sich dem Kulturjournalismus widmen oder sich im Bereich Theater- und Hörspiel ausbilden, werden kontinuierlich betreut und von erfahrenen Praktikern mentoriert, und entwickeln so als Abschlussarbeit ein publikationsreifes Projekt, das dann auch wirklich als Buch gedruckt, als Hörspiel gesendet, als Essayfolge veröffentlicht oder als Theaterstück aufgeführt wird.

© Akademie Faber-Castell

© Akademie Faber-Castell

Fachbereich 5: Jugendkunstschule

Der fünfte Fachbereich ist die Jugendkunstschule. Hierbei geht es darum, Kunst und Kunstschaffen an Kinder und Jugendliche heranzuführen, die in der Regel einmal in der Woche für drei bis vier Stunden zu uns in die Akademie Faber-Castell kommen. Da es nicht allen Eltern möglich ist ihre Kinder nach Stein zu bringen, haben wir auch ein Netz aus Filialen aufgebaut, wie in Fürth, Georgensgmünd, Hassfurt oder Schwabach. Die Jugendkunstschulen arbeiten immer themenorientiert und zeigen die Ergebnisse am Ende des Trimesters in einer Ausstellung, wo oft die ganze Familie anwesend ist.

Die Schüler bekommen keine Noten, wie in der Schule, sondern verbales Feedback. Es geht nicht, wie an der Regelschule, um notenorientiertes Lernen, sondern um den Ausbau sozialer und kommunikativer Kompetenzen. In den Ferien gibt es zudem ganze Wochenferienkurse, die von morgens bis abends laufen, so dass auch arbeitende Eltern entlastet werden. Die Kinder bekommen hier Mittagessen und folglich ist dann immer schwer was los! Am Ende der Woche ist es nicht selten, dass schon mal Tränen fließen, wenn die Kinder wieder auseinander gehen müssen. Es gab auch Fälle, wo Eltern eine eher weitere Strecke auf sich nahmen und sich eine Ferienwohnung angemietet haben. Die Kinder wurden dann zu uns geschickt, und die Eltern haben hier eine Woche Urlaub gemacht und sich die Region angeschaut.

Ökonomisch ist die Jugendkunstschule so angelegt, dass sie sich mehr oder weniger selbst tragen soll. Damit soll die Teilnahme an der Jugendkunstschule auch für alle Eltern finanzierbar sein. Wir haben soziale Regelungen getroffen, wenn mehrere Kinder einer Familie sich anmelden.

Neu eingeführt wurden jetzt Ein- bis Zweitagesworkshops für Familien, damit die Kindern auch zusammen mit ihren Eltern und Großeltern einen Kunstkurs besuchen können, was super ankommt. Wir bieten auch Workshops zu bestimmten Themen wie Comics an. Was eben gerade so bei den Kindern angesagt ist und was wir mit einem qualitativen Konzept umsetzen können – auch viele Eltern entdecken dabei durchaus das händische kreative Tun wieder, das Arbeiten mit Farbe, wo man auch mal rumsauen darf.

Große gesellschaftliche Ereignisse sind bei uns die Abschlussausstellungen des drei- oder fünfjährigen Kunststudiums, die „Fazit“ und die Ausstellung „Kunstzone“, wo viele Besucher aus der gesamten Region und auch Vertreter aus Gesellschaft und Politik vorbeikommen, um sich die Arbeiten der Studierenden anzusehen. Bei der letzten Kunstzone war dann auch Charles Graf von Faber-Castell anwesend und hat die Diplomierung der Absolventen mit vorgenommen.

Uli Rothfuss, Foto: Anna Seibel

Uli Rothfuss, Foto: Anna Seibel

Kunstnürnberg: Wie sieht der Arbeitsalltag des Rektors der Akademie Faber-Castell aus?

Uli Rothfuss: Als Leiter der Akademie habe ich sehr viel mit Hochschulmanagement zu tun. Ich selber kümmere mich zwar auch um Marketing wie gerade hier im Interview, hier haben wir aber eine Mitarbeiterin, zu deren Aufgabenbereich das gehört. Meine Aufgabe ist vor allem die Budget- und Personalverantwortung für die Akademie, und dann die Entwicklung und der Ausbau neuer Programme, Akkreditierungen und alles was zum klassischen Bildungsmanagement gehört.

Ich repräsentiere die Akademie bei verschiedenen Institutionen, mit denen wir zusammenarbeiten, wie der Stadt oder dem Landkreis, aber auch bei Museen, oder sonstigen öffentlichen Einrichtungen wie der IHK. So wirke ich in Jurys mit, im Zusammenhang mit diesen Netzwerken, oft geht es dabei auch um die Ansiedelung von neuen Bereichen, wie der Jugendkunstschule, die wir andernorts neu gründen. Wir haben zum Beispiel zusammen mit der Diakonie Hochfranken eine neue Jugendkunstschule im Helmbrechts bei Hof gegründet.

Die Arbeit ist sehr vielfältig, gerade was die Abstimmung mit dem Unternehmen Faber-Castell betrifft. Der Anspruch, den das Unternehmen Faber-Castell an seine Mitarbeiter hat, gilt natürlich auch für uns, und wir versuchen, in unserer Arbeit die nahe Verbindung zum Unternehmen deutlich zu machen. Wir haben nicht nur eine Bildungsfunktion nach außen, im Rahmen der Hochschulstudiengänge sogar eine hoheitliche Funktion, indem wir z.B. Hochschulprüfungen abnehmen, sondern auch eine starke Verbindung ins Unternehmen Faber-Castell hinein, von dem wir ja immerhin einen Teil unserer Finanzierung bekommen. Wir machen z.B. Produktschulungen für Faber-Castell und unterstützen Faber-Castell weltweit, mit Hilfe von Bildungsprogrammen aus der Akademie, die wir für internationale Ansprüche anpassen. Beispielsweise haben wir in Japan und in Beirut Zweigstellen der Akademie eröffnet, wo wir Zeichen- und Kunstkurse anbieten.

Also solche Prozesse in Gang zu bringen und dann am Laufen zu halten, ist Aufgabe der Akademieleitung. Zum Glück stehe ich da nicht alleine – und habe ein wunderbares Team von Mitarbeitern, die begeistert an einem Strang ziehen.

Wir haben auch Partnerschaftsvereinbarungen mit anderen Hochschulen getroffen, wie zum Beispiel mit einem Kunst- und Designinstitut in Prag/Tschechien und einer Kunstakademie in Stettin/Polen, die gut laufen, im Moment bereiten wir eine Kooperation mit einer Akademie in Frankreich vor. Hier haben die Studierenden und Dozenten die Möglichkeit zum Austausch oder, im Zuge von Erasmus, auch ein Semester im Ausland zu studieren.

Personalführung und Budgetverantwortung sind ebenfalls wichtige Aufgabenfelder der Leitung. Letztlich müssen auch die wirtschaftlichen Zahlen stimmen und sich stetig im Rahmen der jeweiligen Budgetvereinbarungen positiv entwickeln, wobei uns das Unternehmen Faber-Castell stützt, allein schon indem wir in diesen wunderbaren Räumlichkeiten einer ehemaligen Fabrik arbeiten dürfen. Wir haben hier etwa 2500 m2 und erweitern demnächst sogar noch, da die Akademie wächst, außerdem leistet das Unternehmen Faber-Castell eine Grundfinanzierung, die ein kontinuierliches Wachsen ermöglicht.

© Akademie Faber-Castell

© Akademie Faber-Castell

Kunstnürnberg: Was hat das Unternehmen Faber-Castell bewegt, eine Akademie ins Leben zu rufen?

Uli Rothfuss: Die Akademie Faber-Castell wurde 1995 von Anton Wolfgang Graf von Faber-Castell gegründet. Zunächst hatte die Akademie wenig mit einer Bildungseinrichtung mit Angeboten nach außen zu tun. Sie bot die Möglichkeit der Schulung für Vertriebsleute und Verkäufer der Faber-Castell Produkte, die lernten, was man alles mit den Produkten tun kann. Also beispielsweise wie man mit einem wasservermalbaren Stift umgeht und welche Möglichkeiten er bietet, oder „was ich mit diesem Stift oder Fineliner alles machen kann“? Was ist für wen geeignet? Diese Produktschulungen kamen sehr gut an und im Laufe der Zeit kamen auch Gäste zu den Schulungen. Ein aufgeschlossener Marketingbereich im Unternehmen erkannte, dass hier ein großes Interesse bestand und öffnete die Schulungen für Interessierte.

Die ersten freien und offenen Kurse fanden im Turm des Schlosses Faber-Castell statt. Nach einigen Jahren zogen die Kurse dann in die Mühlstraße gegenüber in das alte Fabrikgebäude um, wo früher die Bleistiftminen hergestellt wurden. Die Minenherstellung benötigte durch verbesserte und platzsparendere Maschinen weniger Raum, so dass das dritte und vierte Stockwerk weitgehend frei nutzbar waren. Folglich wurde vor etwa zehn Jahren entschieden, das Haus entsprechend zu sanieren und die Bildungseinrichtung zog ein.

Wir haben also große Flächen mit hohen Räumen, deren Ambiente und Flair für Kreativausbildungen ideal sind. Die Akademie zog mit dem Bildungs- und Verwaltungsbereich in die neuen Räume ein und nun wir sind am Erweitern.

Sicherlich stellt sich auch die Frage, was das Unternehmen für die Akademie und die Akademie für das Unternehmen bedeutet. Dies habe ich oft und lange mit Graf Anton Wolfgang, mit dem für uns zuständigen Vorstand des Unternehmens, Herrn Rolf Schifferens, und mit unserem Beratungsgremium, dem Akademie-Beirat, zu Beginn meiner Zeit als Rektor diskutiert. Es hat mit Image und Imagepflege zu tun, auch mit der Verantwortung eines Unternehmens, das mit hohem Anspruch Produkte für Kreative herstellt, auch der Anwendung und den Zugängen unterschiedlicher Zielgruppen das Tun mit diesen Produkten zu ermöglichen, wenn ein Industrieunternehmen wie Faber-Castell sich eine Akademie als Aushängeschild und Fenster in die Region leistet. Faber-Castell ist heute stark international tätig, das Unternehmen ist ein weltweit tätiger Konzern mit ca. 8000 Mitarbeitern und etwa 600 Millionen Euro Umsatz im Jahr – und diese Internationalität spiegelt sich durchaus auch in den Aktivitäten der Akademie auch im internationalen Bereich. Aber als hiesige Bildungsinstitution wirken wir auch sehr stark in die Region Fürth-Nürnberg. Hier sind wir für das Unternemen schon etwas wie das Fenster in die Region. Die Akademie Faber-Castell ist auch die einzige Hochschuleinrichtung im Landkreis Fürth, und es macht uns natürlich stolz, so die Stadt Stein zur Hochschulstadt, den Landkreis Fürth zum Hochschullandkreis gemacht zu haben.

Früher hat das Unternehmen Faber-Castell die Stadt Stein sehr geprägt. Die Mehrheit der Arbeiter aus Stein haben im Unternehmen gearbeitet. Lothar von Faber hat viele Fabrikwohnungen gebaut, einen Betriebskindergarten eingeführt, eine Kirche der Stadt gestiftet, aber auch den Vorläufer der Nürnberger Versicherung mitbegründet. In Stein arbeiten bei Faber-Castell heute etwa 600 Menschen, davon aber die meisten in der Verwaltung, die oft von weit her hierher gezogen sind. Die wenigsten sind noch echte Steiner. Im Fabrikbereich ist vieles automatisiert. Das heißt, es ist heute kaum mehr der klassische Arbeiter wie früher, der im Unternehmen arbeitet, der aus der nahen Region stammt und wieder in diese wirkt. Die Akademie führt diese Tradition der Präsenz des Unternehmens in der Region in gewisser Weise fort, z.B. durch das Partnerkonzept mit der engen Verzahnung zu vielen Unternehmen in der Region, mit den über das Jahr stattfindenden Ausstellungen und den Kooperationen mit öffentlichen Einrichtungen wie Stadtverwaltung, Landkreis und vielen Partnern. Damit kann das Unternehmen weiterhin sichtbar zeigen, dass es auch in der Region präsent ist und Verantwortung übernimmt – mit einem Kompetenzzentrum für Kreativberufe vor Ort in Stein.

Dennoch machen wir nach wie vor Produktschulungen und Schulungen für Manager, die aus der ganzen Welt hierher kommen, um den ursprünglichen Standort von Faber-Castell kennenzulernen. Es ist für die Akademie natürlich wichtig, einen Träger und zugleich Partner im Rücken zu haben, der gesund da steht, was der Fall ist, der eine Tradition der Nähe zu Kreativberufen und kreativen Menschen pflegt und diese Tradition mit Emotionen verbindet. Es handelt sich ja um haptische, analoge Produkte, mit denen man als Benutzer auch gewisse Emotionen verbindet, wie der grüne Bleistift, den es seit 110 Jahren gibt. Wirkliche Klassiker! Ein so renommiertes Unternehmen im Hintergrund zu haben erleichtert die Arbeit der Akademie Faber-Castell sehr.

Akademie Faber-Castell, Foto: Jan Rygl

Akademie Faber-Castell, Foto: Jan Rygl

Kunstnürnberg: Haben Sie einen Ausstellungstipp für die Kunstnürnberg-Leser?

Uli Rothfuss: Na klar! Für Nürnberg die wunderbare Ausstellung mit Arbeiten von Maria Sibylla Merian in der Stadtbibliothek Nürnberg.

Dann als Schwabe erlaube ich mir einen Hinweis auf die Kunstinstallation von Gabriela Oberkofler „Mein schwäbisches Ich“ im Foyer des Alten Schlosses Stuttgart im Rahmen der großen Landesausstellung über die Schwaben, die noch bis zum 23.4.2017 läuft, eine Ausstellung, die mit ihrer Thematik und der Zusammenarbeit der Künstlerin mit dem Deutsch-Türkischen Forum Stuttgart absolut in diese gebeutelte Zeit passt.

Und schließlich noch, weil ich da mit einem Künstlergespräch selbst beteiligt bin, ein Hinweis auf die kleine Ausstellung „Zeichnung“ im Allgemeinen Konsumverein in Braunschweig der wunderbaren Künstlerin Tugba Simsek in Braunschweig, bei der ich am 6. April 2017, 20 Uhr, zur Vernissage das Künstlergespräch mit der Künstlerin führe und die bis zum 9. April läuft.

Sie merken, mein Lieblingssujet in der Bildenden Kunst sind Zeichnungen.

Kunstnürnberg: Wir bedanken uns für das informative Interview!

Uli Rothfuss: Sehr gerne, es war mir eine Freunde!

Weiterführende Informationen zur Akademie Faber-Castell im Netz

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Das Interview wurde von der Akademie Faber-Castell gesponsert.

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