Das Jahr neigt sich dem Ende zu, doch an der AdBK Nürnberg bricht auch im Dezember noch nicht die “stade Zeit” an.

In der Akademie Galerie Nürnberg ist noch bis 18. Dezember die Rauminstallation von Claudia Holzinger & Lilly Urbat zu sehen, die Strategien und Instrumente der serviceorientierten Dienstleistungsbranche visuell aufbereitet kritisch hinterfragen.

Mit dem Besuch von Robin Hinsch dringt die fotografierte Realität aus Krisengebieten wie Syrien oder dem Senegal in die Akademie – Die Beziehung zwischen Realität und Virtualität behandelt hingegen der Maler Philipp Messner in seinem Vortrag zu Raumerfahrungen aus der Betrachterperspektive.

Wie das alte Jahr geendet hat, so beginnt auch das neue: Mit Malerei. Fünf Studierende aus der Klasse für Freie Malerei von Prof. Susanne Kühn stellen im Januar in der Akademie Galerie Nürnberg aus. In der Auseinandersetzung mit der menschlichen Gestalt und deren psychischen Vorgängen entstehen Werke aus Malerei, Fotografie und Collage.

ROBIN HINSCH, Werkvortrag am 07. Dezember 2016, 17 Uhr

Der Hamburger Fotograf Robin Hinsch (*1987) beschäftigt sich genauso intensiv mit Kriegen und Krisen wie mit den Abseitigkeiten des Alltags. Seine Projekte führten ihn mehrmals in die Ukraine, nach Syrien, in den Senegal aber auch in die Abgründe der niedersächsischen Provinz.

Die Frage, ob es im Überangebot von Informationen überhaupt noch Fakten gibt, steht im Zentrum seiner fotografischen Methodik. Er analysiert die vom Menschen veränderte Landschaft und untersucht die Topografie von Orten. An die Dokumentation von Fakten glaubt er dabei nicht. Ihn interessieren die Grauzonen von Schein und dem tatsächlichen Sein. Ein Phänomen, das sich gerade im Ukrainekonflikt manifestiert. Denn die Überberichterstattung suggeriert zwar ein objektives Verständnis der Lage, trägt aber zur Mythenbildung bei. Deshalb erzählen seine Bilder vom Unverständnis des großen Ganzen und der Suche nach den kleinen Momenten. So wird seine Arbeit zu einer poetischen Ärcheologie des Alltags, die jedoch nichts erklären will.

  • AULA DER AKADEMIE | Bingstraße 60 | 90480 Nürnberg

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Philipp Messner | pro thesis | 2011 | Holz | Glas | Beamer | Objekt | 200 x 100 x 100 cm | Galeria Foksal | Warschau | PL | 2011 | © Philipp Messner | VG Bild-Kunst | Bonn | D.
Philipp Messner | pro thesis | 2011 | Holz | Glas | Beamer | Objekt | 200 x 100 x 100 cm | Galeria Foksal | Warschau | PL | 2011 | © Philipp Messner | VG Bild-Kunst | Bonn | D.

PHILIPP MESSNER, Werkvortrag, 14. Dezember 2016, 19 Uhr

Philipp Messner beschäftigt sich mit den Auswirkungen der computergenerierten Virtualität. Wie haben sich die Beziehungen zwischen Objekt, Betrachter und Raum als Folge der Erfahrungen mit virtuellen Räumen verändert? Beziehungsweise wie wirkt sich dieser Veränderungsprozess auf die Wahrnehmung aus? Bei Messner findet die gedankliche Auseinandersetzung ihren Ausdruck in den unterschiedlichsten künstlerischen Mitteln. Neben raumgreifenden Objekten spielen immer wieder performative Herangehensweisen eine Rolle. In seinen Performances arbeitet Messner mit der Unvereinbarkeit zwischen realer und virtueller Raumerfahrung, indem er dem Betrachter keine feste Position zuweist, sondern den permanenten Beziehungswechsel zwischen der erwarteten Wahrnehmung und der physischen sowie psychischen Projektion herausfordert.

Philipp Messner (*1975 in Bozen) studierte an der Akademie der Bildenden Künste in Wien bei Michelangelo Pistoletto sowie an der École nationale supérieure des Beaux-arts in Paris bei Giuseppe Penone und Jean-Luc Vilmouth. Seine Werke waren u. a. ausgestellt im Kunstverein Göttingen, FCAC, Shanghai, im Museion in Bozen, im Centre for Contemporary Art in Warschau sowie in der ERES-Stiftung in München.

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holzingerurbat
holzingerurbat

Ausstellung HOLZINGERURBAT, Claudia Holzinger & Lilly Urbat, bis 18. Dezember 2016

Akademie Galerie auf AEG

HOLZINGERURBAT ist teamfähig und zu allem bereit. Zusammen mit Ihnen gestalten wir uns neu. Ihre Zielgruppe ist unser Publikum. Just what is it, that makes holzingerurbat so different?

Die Firma HOLZINGERURBAT hat sich das Ziel gesetzt, Ihnen ausgebildete und erfahrene Experten projektbezogen zur Verfügung zu stellen. Wir setzen auf eine Strategie gemeinsamen Wachstums, um das Niveau zu erreichen, das für eine Konkurrenzfähigkeit auf dem globalen Markt erforderlich ist. Abgesehen von unserem organischen Wachstum wird dies auch durch die Entwicklung einer starken Basis von Codeshare-Partnerschaften und Minderheitsbeteiligungen erreicht.

HOLZINGERURBAT stellt die Bedürfnisse und Wünsche ihrer Kunden in den Hintergrund und legt so höchsten Wert auf die Qualität ihrer Produkte. Hierbei verbinden wir langjährige Erfahrung, moderne Technik sowie frische Ideen und neue Technologien, um Ihnen effektive und von Anfang an produktive Lösungen nach aktuellstem Standard zu bieten.

Claudia Holzinger und Lilly Urbat schaffen in der Akademie Galerie Nürnberg eine Rauminstallation. Sie bedienen sich der Instrumente des Merchandising, um gleichzeitig deren Wirkung zu hinterfragen. Mechanismen der Dienstleistungsgesellschaft werden inszeniert und bloßgestellt. Die Visualität der Werbemittel setzen die beiden Studentinnen effektvoll ein, um sie ad absurdum zu führen.

Claudia Holzinger und Lilly Urbat studierten Grafik-Design/ Visuelle Kommunikation in der Klasse von Prof. Holger Felten und Prof. Friederike Girst sowie Fotografie in der Klasse von Prof. Juergen Teller.

  • AKADEMIE GALERIE NÜRNBERG, Halle 13 Auf AEG | Muggenhofer Straße 135 | 90429 Nürnberg Öffnungszeiten: Mi – So, 14-19 Uhr

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Ausstellung KLASSE PROF. SUSANNE KÜHN, 12. – 29. Januar 2017

Julie Batteux, Seong Hun Kum, Simon Kellermann, Alena Scharrer, Mirjam Walter

In den Arbeiten der fünf Studierenden aus der Klasse für Freie Malerei von Prof. Susanne Kühn dient die Auseinandersetzung mit der menschlichen Gestalt und Psyche der Untersuchung einer orts- und zeitspezifischen Wirklichkeit. Durch den Einsatz von Malerei, Fotografie und Collage erzeugen die Studierenden eine subjektive Sicht auf ihre eigene soziale Umgebung.

  • ERÖFFNUNG: Mittwoch | 11. Januar 2017 | 19 Uhr
  • AKADEMIE GALERIE NÜRNBERG, Halle 13 Auf AEG | Muggenhofer Straße 135 | 90429 Nürnberg Öffnungszeiten: Mi – So, 14-19 Uhr

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Escaping the Mundane (Psychogeographies II) | Installationsansicht Galerie UNOFFICIAL PREVIEW | Seoul, South Korea | Raum: 6m x 5m | verschiedene Werke und Materialien | 2016 | Fotografie von Jung Hyun Kim.
Escaping the Mundane (Psychogeographies II) | Installationsansicht Galerie UNOFFICIAL PREVIEW | Seoul, South Korea | Raum: 6m x 5m | verschiedene Werke und Materialien | 2016 | Fotografie von Jung Hyun Kim.

VERENA ISSEL: ABORIGINALITY, PALMYRA AND CLIMATE ENGINEERING. Pretty does it., Werkvortrag, 18. Januar 2017, 19 Uhr

Die raumgreifenden, materiallastigen Installationen von Verena Issel (*1982 in Bergen, Norwegen) drehen sich zumeist um Themen aus Literatur und Philosophie.
Anthropologie und Archäologie sind hier Steinbrüche für das Nachdenken über eine andere Wahrnehmungsweise der uns umgebenden Objektwelt. Humorvoll werden vermeintlich feststehende Tatsachen dekonstruiert und ästhetisch neu diskutiert. Collagen, Assemblagen, Bücher, Skulpturen, Rauminstallationen sowie Videos sind mögliche Resultate dieser räumlichen Rearrangements.

Zuletzt entwickelte Verena Issel eine Schaumstoff-Rekonstruktion der von Isis zerstörten Stadt Palmyra für den westfälischen Kunstverein Münster sowie eine Installation zum Thema „Climate Engineering“ für die in Taipei ansässige Galerie BARRY ROOM.

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ELLEN BLUMENSTEIN: AUSSTELLUNGEN UND IHRE BESUCHER. WELCHE FUNKTION HAT DIE KUNST?, Werkvortrag, 23. Januar 2017, 19 Uhr

Als einzige unter den künstlerischen Disziplinen bringt die bildende Kunst Objekte hervor, die über ein spezifisches Ereignis hinaus fortbestehen. Einerseits können deshalb Erfahrungen an diese Objekte delegiert – und damit Unsicherheiten oder Fehlschläge, die mit Interaktion oder Kommunikation notwendig einhergehen, vermieden werden. Andererseits erhalten Kunstwerke dadurch, anders als etwa Theateraufführungen oder Konzerte, einen Tauschwert (Marx), das heißt, sie sind Waren, deren Wert von Experten verhandelt, abgesichert und gesteigert wird. Der privilegierte Ort für beide Aktivitäten ist heute die Kunstausstellung.

Dieser Vortrag widmet sich im Gegenzug der Funktion von Ausstellungen aus Perspektive ihrer Nutzer und plädiert für Präsentationsformen, die Exponate weder fetischisieren noch ökonomisieren, sondern Kunst als Erkenntnismittel argumentativ einsetzen.

Ellen Blumenstein ist studierte Literatur-, Musik- und Kommunikationswissenschaftlerin und lebt als Kuratorin und Autorin für zeitgenössische Kunst in Berlin. Von 2013 bis 2016 war sie Chefkuratorin des KW Institute for Contemporary Art in Berlin. Sie erarbeitet international – häufig in Kooperation mit Kollegen und Künstlern – monografische wie thematische Ausstellungen, welche das Potential und die Grenzen zeitgenössischer Kunst heute ausloten.

  • AULA DER AKADEMIE | Bingstraße 60 | 90480 Nürnberg

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Karina Kueffner | untitled (radio) | 2016 | Acrylfarbe | Leinwände, Wachstuch | 100 x 135cm
Karina Kueffner | untitled (radio) | 2016 | Acrylfarbe | Leinwände, Wachstuch | 100 x 135cm

DEBUTANTEN 2017, 26. Januar – 4. Februar 2017

Karina Kueffner & Isabelle Enders

Als „Debutanten“ stellen sich jährlich zwei herausragende Absolventen der Akademie vor. Die Professorinnen und Professoren der Nürnberger Kunsthochschule wählten 2017 Karina Kueffner und Isabelle Enders für die Debutantenförderung des Freistaats Bayern aus. Die Malerin Karina Kueffner setzt sich mit den Fragen zur Reduktion bildnerischer Mittel und Elemente sowie einem zeitlich begrenzten Malprozess auseinander. Ordnungen und Kompositionen bilden für sie dabei den Ausgangspunkt zur Bildfindung. Isabelle Enders testet in ihren angewandten Arbeiten die Grenzen der Funktionalität, hinterfragt den Sinn einer Formgebung und findet ihn am liebsten im Unsinn.

  • ERÖFFNUNG: Mittwoch | 25. Januar 2017 | 19 Uhr
  • AUSSTELLUNGSHALLE DER AKADEMIE Bingstraße 60 | 90480 Nürnberg Öffnungszeiten | Di-Sa | 13-18 Uhr

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Quelle: Pressetext der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg mit Änderungen d. Red.)

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