Kunstvilla Nürnberg im KunstKulturQuartier – Eröffnungsausstellung

im KunstKulturQuartier

Raum mit Möbeln
Neben der Ersteinrichtung des Museums thematisieren im und am Gebäude zu findende Interventionen der Klasse von Simone Decker an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg das Haus und seine Sammlung. Das Foto zeigt die Rauminstallation "Bandelzimmer" von der Studentin Barbara Engelhard. © Kunstvilla im KunstKulturQuartier, Nürnberg, Foto: Annette Kradisch, Nürnberg

Kunstvilla Nürnberg im KunstKulturQuartier – Nürnberg hat mit der denkmalgeschützten Villa Blumenstraße 17 ein weiteres Museumsgebäude dazu gewonnen:

In der Kunstvilla wird regionale, fränkische Kunst ab dem Jahr 1900 bis in die Gegenwart ausgestellt.

Fassade der Kunstvilla, © Kunstvilla, Foto: Annette Kradisch
Fassade der Kunstvilla, © Kunstvilla, Foto: Annette Kradisch

Kunstvilla – Museum für regionale Kunst in Nürnberg (KunstKulturQuartier)

Zur Feier der Eröffnung zeigt die Kunstvilla die interessantesten Werke der städtischen Kunstsammlung. Die Werke waren seit 40 Jahren im Depot und können jetzt wieder von den Besuchern begutachtet werden.

Die Kunstwerke spannen den Bogen vom Anfang des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart und wurden in Themengruppen eingeteilt.

Fränkische Landschaften, Stadtansichten, Stilleben und Bildnisse bestimmten das Spektrum der Ausstellung. Namhafte Künstler wie Andreas Gad und Peter Angermann, Hermann Thomas Schmidt und Jürgen Durner, Erich Kohout und Max Söldner sind in der städtischen Sammlung vertreten.

Moderne Künstler wie Hermann Frauenknecht und Franz Vornberger ebneten den Weg der zeitgenössischen Kunstszene, die unter anderem mit Arbeiten der Künstler Michael Munding, Fredder Wanoth und Jochen Pankrath vertreten ist.

Raum mit Möbeln
“Bandelzimmer” von Barbara Engelhard. © Kunstvilla im KunstKulturQuartier, Nürnberg, Foto: Annette Kradisch, Nürnberg

14 Kunst-Interventionen der Klasse Decker, AdBK Nürnberg

Die Eröffnungsausstellung wird von einem Projekt der Klasse Decker von der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg begleitet, das 14 Interventionen der Kunststudenten vereint.

Die Studierenden thematisieren in ihren Arbeiten das Museumsgebäude und die städtische Sammlung.

Felix Boekamp, Isabelle Enders, Barbara Engelhard, Petra Krischke, Somayeh Farzaneh, Vroni Hammerl, Lisa Hartmann, Almut Reichenbach, Eva Schleippmann, Selina Tappe, Ulrich Stolz und Carola Zechner aus der Klasse “Künstlerische Konzeption / Aufbaustudiengang Kunst und öffentlicher Raum” sind mir ihren Arbeiten vertreten.

“Die Villa kommt zu den Studierenden der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg, der Klasse für künstlerische Konzeptionen und des Aufbaustudiengangs Kunst und öffentlicher Raum.

Dieses Bild eines Kontextes, das den Künstler besucht und diesen dann zu einem Gegenbesuch einlädt, zeigt die Wechselwirkung, denen neu entstehende künstlerische Projekte an einem Ort wie diesem unterliegen.

Das Haus bringt seine Haut, seine Geschichte, seine ehemaligen Bewohner, seine zukünftigen Besucher, seine ganze Substanz mit. Und auch die Sammlung, die diese Räume bald bespielen wird, ist im Kopf jetzt schon mit dabei. Was löst dies bei den Studentinnen und Studenten aus? Wie tauchen sie in dieses dichte Konglomerat ein, um Verborgenes zu erforschen und punktuell zu extrahieren, um Sichtbares neu zu konfigurieren?

Die entwickelten Arbeiten breiten vor unseren Augen, Ohren und anderen Sinnen besondere Aspekte und Elemente aus, die in ihrer Bandbreite über Architektur und Sammlung hinausgehen. Sie wirken vielleicht wie ein Scheinwerfer, ein Bremskraftverstärker oder ein Spielzeug. Diese Wechselwirkungen zwischen der Villa und den Projekten wird es auch mit dem dritten Mitspieler geben, dem Besucher. Durch Austausch und Interaktion kann eine gegenseitige Aufladung entstehen.”  Simone Decker, Professorin für Künstlerische Konzeptionen/Kunst und Öffentlicher Raum an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg.

© Kunstvilla im KunstKulturQuartier, Annette Kradisch, Nürnberg, Titel: Ortwin Michl, Wolkenbild, 2, 2016 (Detail), Werner Knaupp, Kopf, 14.08.1979, 1979 (Detail), Wolf Sakowski, Die Kubistische Küche, 2011, Christian Klaiber, (rotes) Gebirge, 1959 (Detail), Brigitta Heyduck, Karin, 1958 (Detail) © VG Bild-Kunst Bonn 2019 für die Werke von Brigitta Heyduck, Werner Knaupp
© Kunstvilla im KunstKulturQuartier, Annette Kradisch, Nürnberg, Titel: Ortwin Michl, Wolkenbild, 2, 2016 (Detail), Werner Knaupp, Kopf, 14.08.1979, 1979 (Detail), Wolf Sakowski, Die Kubistische Küche, 2011, Christian Klaiber, (rotes) Gebirge, 1959 (Detail), Brigitta Heyduck, Karin, 1958 (Detail) © VG Bild-Kunst Bonn 2019 für die Werke von Brigitta Heyduck, Werner Knaupp

Die Fränkische Galerie – heute Kunsthalle Nürnberg

Der erste Bürgermeister der Stadt Nürnberg, Georg von Schuh, plante 1905 während des Baus des Künstlerhauses (heute K4), am Marientor eine Galerie für Kunstwerke Nürnberger und fränkischer Künstler zu errichten.

In der “einfachen Kunst-Ausstellungs-Halle” sollten Werke der Städtischen Kunstsammlung ausgestellt werden und dem Albrecht-Dürer-Verein Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt werden.

Im Januar 1910 reichte der Architekt Otto Seegy die Pläne für die neue Kunsthalle ein. Das Ehepaar Oskar von Petri und Elisabeth Petri traten als Stifter auf. Die Bauzeit dauert von 1912 bis 1913 an. Am 12.10.1913 konnte die “Fränkische Galerie” mit einer Ausstellung der Nürnberger Kunstgenossenschaft feierlich eröffnet werden.

Im Jahr 1930 veranlasste Oberbürgermeister Hermann Luppe die Gemälde einheimischer Künstler aus der 1920 gegründeten Städtischen Galerie abzuspalten und in der Fränkischen Galerie gesondert zu präsentieren.

Ludwig Grote änderte 1952 das Ausstellungskonzept der Fränkischen Galerie und zeigte überregionale, zeitgenössische Künstler in wechselnden Ausstellungen. Die regionalen Werke gelangten bis auf einige Ausnahmen ins Depot.

1967 wurde die Fränkische Galerie in Kunsthalle Nürnberg umbenannt und vom Stadtrat als Kunsthalle für Wechselausstellungen zeitgenössischer Kunst festgelegt.

Mit der Eröffnung der Kunstvilla bekommen die deponierten Kunstwerke einen neuen Museumsbau, der dem ehemaligen Gebäude der Fränkischer Galerie in nichts nachsteht.

Das Museumsgebäude Blumenstraße 17

Zwergenzimmer in der Kunstvilla, © Kunstvilla, Foto: Andrea Nash
Zwergenzimmer in der Kunstvilla, © Kunstvilla, Foto: Andrea Nash

Die prächtige, neobarocke Villa in der Blumenstraße 17 wurde von dem Ehepaar Emil und Elisabeth Auguste Hopf im Jahr 1894 erbaut. Die Architektur der repräsentativen Villa zeugt mit ihrem Bauschmuck von dem Vermögen der Hopfenhändler.

Der ehemalige Besitzer des Gebäudes war Bruno Schnell, der Verleger und Herausgeber der Nürnberg Nachrichten. Er stiftete die Villa der Stadt Nürnberg zur Nutzung als Museumsbau.

Das Wohnhaus der Familie Hopf wurde für 6,29 Millionen Euro Gesamtkosten ab 2011 zum Museum umgebaut.

An den Kosten beteiligte sich der Freistaat Bayern, die Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern, die Bayerische Landesstiftung, die Zukunftsstiftung der Sparkasse Nürnberg und die Sparkasse Nürnberg.

Literatur:

  • Planungs- und Baureferat Nürnberg: Villa Blumenstraße 17 – Umbau zu einem Museum für regionale Kunst (Kunstvilla / Fränkische Galerie)
  • Susanne Aschka: Lex. Art. Fränkische Galerie, in: Michael Diefenbach / Rudolf Enders (Hgg.): Stadtlexikon Nürnberg, Nürnberg 2000, S. 296.

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